Passagier erhält wegen „Costa Concordia“-Havarie knapp 92.700 Euro
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Kapitän Francesco Schettino will am 13. Januar 2012 von seinem Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ aus einen Freund auf der italienischen Insel Giglio grüßen – und reißt mit dem Kurswechsel 32 Menschen in den Tod. Das Schiff läuft auf Felsen und kentert.
© Quelle: Massimo Percossi/ANSA/dpa
Der Kreuzfahrtenanbieter Costa Crociere muss einem Passagier wegen der Havarie des Schiffs „Costa Concordia“ knapp 92.700 Euro zahlen. Richter Paolo Gibelli in Genua habe entschieden, dass das Unternehmen auch für die traumatische Erfahrung des Klägers haftbar sei, die er durch den Vorfall vor der Toskana 2012 gemacht habe, teilte die Verbrauchergruppe Codacons mit, die den Kläger vertrat. Der Richter erkannte demnach an, dass der Mann wegen der Schiffskatastrophe posttraumatischen Stress erlitten habe.
Bei der Havarie des Schiffs mit rund 4200 Menschen an Bord kamen 32 Menschen ums Leben. Der Kapitän Francesco Schettino wurde wegen des Vorfalls zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, das Schiff absichtlich zu nah an die Küste gefahren zu haben und es dann zurückgelassen zu haben, während sich Passagiere und Besatzungsmitglieder noch an Bord befanden.
Costa Crociere wollte das Urteil am Mittwoch nicht kommentieren. Beim Prozess gegen Schettino hatte das Unternehmen angegeben, es habe Passagieren, Besatzungsmitgliedern und Angehörigen der 32 Todesopfer insgesamt 84 Millionen Euro an Entschädigung gezahlt, wie italienische Medien damals berichteten. Einige wenige der Personen lehnten das Entschädigungspaket ab. Sie reichten stattdessen Klage ein.
RND/AP