Um illegale Badegäste abzuschrecken: Berliner Behörde warnt vor Haien in See
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Aufsteller, die wie Flossen aus dem Wasser ragen und zur ungewöhnlichen Kampagne unter dem Motto „Hai-Alarm im Plötzensee" gehören.
© Quelle: TNN/dpa
Berlin. Eine ungewöhnliche Kampagne unter dem Motto „Hai-Alarm im Plötzensee“ zum Schutz des Gewässers ist aus Sicht des Berliner Bezirksamts Mitte wirksam. „Die Botschaft ist bei vielen angekommen: Wer am unbefestigten Ufer badet, gefährdet den Plötzensee - egal wie ‚vorsichtig‘ er oder sie sich verhalten mag“, sagte Umweltstadträtin Almut Neumann (Grüne) am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Kampagne habe in den sozialen Medien für außergewöhnlich hohe Klickzahlen und viele Diskussionen gesorgt. „Das zeigt uns, dass wir viele Menschen angesprochen haben, insbesondere auch Jugendliche und junge Erwachsene“, ergänzte ein Sprecher des Bezirksamts.
Der Bezirk hatte im Sommer Plakate mit stilisierten Haien rund um den See in Wedding aufgehängt sowie gelbe Haiflossen auf dem Wasser schwimmen lassen. Natürlich gebe es keine Haie im Plötzensee, aber es stehe nicht gut um ihn. „Viel zu viele Menschen baden in ihm und trampeln das Ufer platt. Außerdem wird es immer wärmer und das stellt eine zusätzliche Belastung für das Ökosystem dar. Als Folge droht der See umzukippen“, heißt es in der Kampagne.
400 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Badeverbot
Diese sei nur ein Baustein, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Das Ordnungsamt ahnde weiterhin Verstöße gegen das Badeverbot mit mindestens 50 Euro. Laut Bezirksamt wurden in diesem Jahr mehr als 400 Anzeigen geschrieben und 107 Verwarngelder vor Ort erhoben. Außerdem werde die Öffentlichkeitsarbeit fortgesetzt, so der Bezirksamtssprecher.
Das illegale Baden in den Uferbereichen des Plötzensees ist seit Jahren ein Problem. Selbst Zäune stellen für viele Badegäste kein Hindernis dar. Am See gibt es zwar ein Strandbad, doch dort kostet der reguläre Eintritt 7,50 Euro unter der Woche und 8 Euro Freitag bis Sonntag - vielen zu teuer.
„Wer im Plötzensee baden will, kann dies gerne tun - dann aber bitte am liebsten im Strandbad, in dem es auf meine Initiative hin nun einen günstigen Kurzzeittarif gibt“, so Almut Neumann. Das neue Kurzeitticket für das Strandbad kostet zwei Euro für zwei Stunden.
Der Titel der Kampagne erinnert an die Trash-Komödie „Hai-Alarm am Müggelsee“ der Regisseure Sven Regener und Leander Haußmann von 2013.
RND/dpa