„Ich war am Abgrund“: das Leben mit der Magersucht
Carolin Huke geht offen mit ihrer Krankheit um. Seit ihrer Pubertät hat sie eine Essstörung. Jetzt hat sie in Potsdam eine Selbsthilfegruppe gegründet.
Carolin Huke möchte sich nicht mehr verstecken: Sie hat entschieden, offen mit der Krankheit umzugehen und gegen Stigmatisierung zu kämpfen. Sie erklärt, warum es bei Magersucht um viel mehr als um Essen geht.
Potsdam.Ein kleiner unsichtbarer Mitfahrer düste viele Jahre auf Carolin Hukes Rad mit ihr durch Potsdam. Immer war er bei ihr, flüsterte ihr zu, sie müsse sich bewegen. Nie ließ er sie in Frieden. „Das war wie ein innerer kleiner Teufel, der immer mit auf meinem Fahrrad saß“, erzählt die 36-Jährige. „Du hast gegessen, jetzt los!“, schimpfte er sie wieder und wieder aus. „Ich habe mir nie Ruhe gegönnt, wenn ich mich nicht schon bewegt habe“, beschreibt Carolin Huke die Phasen, in denen ihre Essstörung besonders schlimm war.