Protest gegen hohe Mieten: Verleihung von Negativpreis endet mit Polizeieinsatz
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Die Polizei Hannover bestätigte, dass es den Einsatz nach der "Preisverleihung" gab. (Symbolbild)
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Hannover. Die monatliche Verleihung des hannoverschen Negativpreises "Goldener Miethai" ist im September eskaliert: Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet, soll es nach der Verleihung an das Immobilienprojekt "Charlottes Garten", das in einer ehemaligen Landesfrauenklinik Luxusappartements plant, zu einem Polizeieinsatz und zu Festnahmen gekommen sein.
Verliehen wird der Preis der HAZ zufolge jeden Monat von der linken Bewohnerinitiative "Nordstadt solidarisch". Mit der Negativehrung werden demnach Immobilienbesitzer ausgezeichnet, die laut Bündnis durch ihre hohen Mieten zu Ausgrenzung und Verdrängung führen.
Polizeieinsatz war laut Initiative "brutal"
Der Polizeieinsatz, der nun auf die Verleihung folgte, war laut der Initiative "brutal". Die Mitglieder der Initiative waren der HAZ zufolge zu einer Info-Veranstaltung des Immobilienentwicklers BPD gegangen, um den Negativpreis an den anwesenden Makler zu übergeben. Der freute sich darüber wohl weniger und rief die Polizei. Laut Initiative hätten die Beamten dann mit ausgesprochener Härte reagiert. Nach der „Preisverleihung“ seien Teilnehmer in der Nordstadt Hannovers „kontrolliert und zum Teil in Gewahrsam genommen“ worden. Helfende Passanten hätten die Beamten „teilweise mit Handschellen fixiert und brutal zu Boden gebracht“.
Die Polizei bestätigte den Einsatz auf HAZ-Anfrage, hat aber eine andere Sicht der Dinge: „Von einem brutalen Vorgehen ist derzeit nichts bekannt“, sagte der Leitende Beamte vom Dienst am Samstag. Wegen Hinweisen seien später einige Personalien überprüft worden. Die Beamten ermitteln wegen einer nicht angemeldeten Versammlung und Hausfriedensbruchs.
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RND/hsc