Streit um Preis für Andreas Gabalier

Umstrittener Star: Andreas Gabalier, hier bei einem Auftritt in der ZDF-Sendung „Willkommen bei Carmen Nebel“.

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München. Andreas Gabalier ist umstritten, Kritiker werfen dem Volksmusiker schon länger rechtspopulistische, homophobe und frauenfeindliche Tendenzen vor. Dass die Münchner Faschingsgesellschaft "Narrhalla" den Sänger mit dem Karl-Valentin-Orden auszeichnen will, steht schon seit Ende November fest, sorgt aber jetzt für Empörung.

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Die Närrische Gesellschaft sehe Gabalier als angemessen geeignet, die Spitzfindigkeiten des großen Münchner Humoristen Valentin und seine Ziele und Ideale in der heutigen Zeit zu verkörpern, heißt es in der Begründung. Das Komitee betont die Parallelen zwischen Karl Valentin, der „sich zeitlebens als Volkssänger sah“, und Gabalier, dem „selbsternannten Volks-Rock'n'Roller“ und „Volkssänger 2.0“.

Museumsdirektorin entrüstet über Ordensverleihung

Gabalier habe zur Stadt München eine besondere Verbundenheit. Mit seinem Stück „A Meinung haben“ habe er zudem „ein Loblied auf das Andersdenken, auf Menschen, die ihr politikverdrossenes Schweigen brechen und hinter ihrer Meinung stehen“, geschaffen. Die „Narrhalla“ sieht hier das Zitat Valentins „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ wiedergegeben.

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Das sieht Sabine Rinberger ganz anders. "Da dreht's mir nicht nur den Magen um, da zerspringt mir das Herz", sagt die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums, wie der Bayrische Rundfunk berichtet. Die Entscheidung, Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden zu überreichen, habe jede Grenze überschritten. Karl Valentin sei der größte Künstler, den München hervorgebracht hat. Mit dem, wofür Andreas Gabalier stehe, habe seine Kunst nichts zu tun.

Vorwurf gegen Gabalier: „Spiel mit faschistischen Symbolen“

Rechtsanwalt Gunter Fette, der im Auftrag der Familie den Nachlass von Karl Valentin verwaltet, sei der Kragen geplatzt, als er von der Ordensverleihung hörte: "Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier [...] mit dem Namen Karl Valentins in Verbindung gebracht wird", sagte er gegenüber der Münchner Boulevardzeitung "tz".

"Narrhalla"-Vize Günter Malescha weist die Vorwürfe zurück: "Oberflächlich betrachtet entsteht für den ein oder anderen der Eindruck, Gabalier sei der rechten Ecke zugeneigt. Schaut man genau hin, ist das nicht haltbar. Auch dass er frauenfeindlich sein soll, ist Unsinn. 80.000 Mädels in einem Stadion irren sicher nicht!", sagte Malescha der "tz". Trotz Kritik will "Narrhalla" den Sänger weiterhin auszeichnen.

Von RND

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