Unwetter

Sturmtief „Nadia“: Bahn stellt Fernverkehr im Norden komplett ein - Feuerwehr im Dauereinsatz

Feuerwehrleute zersägen einen großen Baum, der auf ein Wohnhaus in Reinbek gestürzt ist.

Feuerwehrleute zersägen einen großen Baum, der auf ein Wohnhaus in Reinbek gestürzt ist.

Hannover. Umgestürzte Bäume, blockierte Bahngleise: Sturmtief „Nadia“ über der Nordsee beschert der Feuerwehr in Norddeutschland seit Samstagnachmittag bereits viele Einsätze. Am Abend wurde schließlich der Fernverkehr der Deutschen Bahn in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen eingestellt. Der Höhepunkt des Sturms wird allerdings erst in der Nacht erwartet.

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In Schleswig-Holstein gab es seit dem Mittag innerhalb von vier Stunden rund 200 Einsätze im Bereich der unter anderem für Kiel, Neumünster und Rendsburg zuständigen Regionalleitstelle Mitte, wie ein Sprecher mitteilte. "Wir haben total Land unter wegen des Sturms." Die Einsatzkräfte wurden beispielsweise wegen herabfallender Dachziegel, umgestürzter Bäume oder verwehter Planen gerufen. Die Leitstelle West in Elmshorn berichtete ebenfalls von diversen Einsätzen. "Alles, was ich auf meinem Schirm sehe, hat mit dem Sturm zu tun", sagte ein Sprecher.

Sturm in Norddeutschland: bislang keine Verletzten

Auch im Bereich der Regionalleitstelle Süd in Lübeck hat die Zahl der Einsätze im Verlauf des Nachmittags zugenommen. „Wir laufen uns seit 14 Uhr warm“, sagte eine Sprecherin. Seit 12 Uhr am Mittag hat es im Bereich der Leitstelle 46 Einsätze gegeben. Auch hier handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume, umgewehte Baustellenabsperrungen und Ähnliches. Die für Nordfriesland, Flensburg und den Kreis Schleswig-Flensburg zuständige Regionalleitstelle meldete ebenfalls zahlreiche Einsätze, aber „nichts Nennenswertes“.

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Auch in Niedersachsen und Bremen ist die Feuerwehr bereits zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt, allein im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr bereits 16-mal zu Hilfe gerufen, weil Bäume oder Bauzäune umgestürzt seien. Personen seien nicht zu Schaden gekommen.

„Das Geschäft zieht jetzt an“, sagte auch ein Feuerwehrsprecher in Bremen. Seine Leute seien zu neun Einsätzen unterwegs. Auch dabei gehe es vor allem um umgestürzte Bäume. Verletzte gebe es nicht.

Zugverkehr im Norden durch umgestürzte Bäume behindert

Der Sturm hat auch Auswirkungen auf den Zugverkehr im Norden. So hatten mehrere Züge am Samstagnachmittag etwa auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg sowie Heide und Itzehoe wegen umgestürzter Bäume im Gleis Verspätung oder fielen aus, wie die DB Regio Schleswig-Holstein twitterte. Auch auf weiteren Strecke wie zwischen Kiel und Eckernförde, Lübeck und Kiel sowie Hamburg und Kiel kam es aufgrund umgestürzter Bäume zu Behinderungen.

Am Abend gab die Bahn dann bekannt, dass der Fernverkehr im kompletten Norden eingestellt wurde.

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Wegen der Unwetterwarnungen wurden auch zahlreiche Fährverbindungen am Wochenende gestrichen. An der Nordsee fielen alle Verbindungen der Hallig-Linie der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) am Wochenende aus, wie die Reederei am Samstag auf ihrer Website mitteilte. Auch Verbindungen ab Föhr, Amrum und Dagebüll waren betroffen.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde der Fährverkehr auf der Ostsee zwischen Rostock und Gedser auf der dänischen Insel Falster eingeschränkt. Wie die Reederei Scandlines mitteilte, fielen mehrere Verbindungen von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen aus. Der reguläre Fahrplan solle am Sonntag mit den Fahrten jeweils ab Rostock und Gedser um 11.15 Uhr wieder aufgenommen werden.

Höhepunkt des Sturms in der Nacht

Der Sturm soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am Samstagabend immer stärker werden und in Böen Geschwindigkeiten von 110 Kilometer pro Stunde erreichen. „Der Höhepunkt des Sturms wird in der kommenden Nacht zu Sonntag erwartet“, sagte ein DWD-Meteorologe in Offenbach. Für die niedersächsische Nordseeküste gilt eine Unwetterwarnung. Auch das Abendhochwasser der Nordsee soll an der Küste als Sturmflut 1,5 Meter höher als normal ausfallen. Ein Abflauen des Sturms wird erst für Sonntag erwartet.

RND/dpa/seb

KN

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