Tsunami trifft Tonga nach Ausbruch von Unterwasservulkan

Bereits 2009 kam es zu einem großen Unterseevulkanausbruch vor Tonga. (Archivbild)

Bereits 2009 kam es zu einem großen Unterseevulkanausbruch vor Tonga. (Archivbild)

Der Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe des Inselreichs Tonga hat in weiten Teilen des Pazifiks zu Tsunamiwarnungen geführt. Für ganz Tonga wurde am Samstag eine Tsunamiwarnung herausgegeben, wie das örtliche Wetteramt mitteilte. Lokale Medien berichteten, Flutwellen hätten nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai Grundstücke auf der Hauptinsel Tongatapu überschwemmt. Videos in den sozialen Medien zeigen, wie das Wasser auf Land trifft und durch Straßen und Gebäude fließt.

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Zu einem Video schreibt ein User: „Kann buchstäblich den Vulkanausbruch hören.“ Er teilte mit, dass Asche und Steinchen heruntergefallen seien. Es habe Asche geregnet und Telefonverbindungen seien ausgefallen. „Es war massiv, der Boden bebte, unser Haus bebte. Es kam in Wellen. Mein jüngerer Bruder dachte, Bomben würden in der Nähe explodieren“, wird Einwohnerin Mere Taufa von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.

Das Ausmaß der Schäden war am späten Abend (Ortszeit) demnach zunächst unklar. Wissenschaftler hätten am Freitag massive Explosionen, Donnern und Blitzschläge nahe dem Vulkan beobachtet, meldete die Nachrichtenwebsite Matangi Tonga. Auf Sattelitenbildern sei eine fünf Kilometer breite Asche- und Gaswolke zu sehen gewesen. Sie sei in eine Höhe von rund 20 Kilometern gestiegen.

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Ein Satellitenbild zeigt den Untersee-Vulkanausbruch.

Ein Satellitenbild zeigt den Untersee-Vulkanausbruch.

Tongas König in Sicherheit gebracht

Medienberichten zufolge wurde Tongas König Tupou VI. aus dem Königspalast in der Hauptstadt Nuku‘alofa in Sicherheit gebracht. Der australischen Wetterbehörde zufolge wurde in der Stadt eine 1,2 Meter hohe Welle beobachtet. Auch die Behörden weiterer Pazifikstaaten gaben Tsunamiwarnungen heraus, darunter Fidschi, Samoa und Neuseeland. Menschen wurden aufgefordert, von Küstengebieten fernzubleiben.

Das Militär von Neuseeland, das mehr als 2300 Kilometer von Tonga entfernt liegt, befindet sich eigenen Angaben zufolge in Alarmbereitschaft, um im Notfall helfen zu können. In Neuseeland wurde zudem vor einer Sturmflut wegen des Vulkans gewarnt.

Berichte über Verletzungen gab es zunächst nicht. In Tonga leben rund 105.000 Menschen. Es war schwierig, aus Tonga Informationen zu erhalten.

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Tsunamiwarnung für Amerikanisch-Samoa wieder aufgehoben

Für Amerikanisch-Samoa hob der der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) die Tsunamiwarnung wieder auf. Der Vulkanausbruch führte demnach zu einem Tsunami. Anhand der vorliegenden Daten sei davon auszugehen, dass die Tsunamigefahr vorbei sei, es aber noch zu Schwankungen des Meeresspiegels kommen könne, hieß es weiter.

Der Vulkan war erst am Freitag ausgebrochen. Örtlichen Behörden zufolge wurden am Vortag nur kleine Tsunamiwellen von bis zu 30 Zentimetern registriert. Hunga-Tonga-Hunga-Ha‘apai ist seit Dezember immer wieder aktiv. Der Vulkan liegt etwa 30 Kilometer südöstlich der zu Tonga gehörenden Insel Fonuafo‘ou (auch als Falcon Island bekannt) und etwa 64 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nuku‘alofa.

2014 und 2015 war durch eine Reihe von Vulkanausbrüchen in der Gegend von Tonga eine kleine Insel geschaffen worden. Der internationale Luftverkehr nach Tonga war mehrere Tage unterbrochen.

RND/dpa/AP/hsc

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