Vier Mitschüler erschossen: 15-Jähriger wird wegen Mordes angeklagt
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Ein Deputy des Oakland County Sheriffs bewacht den Parkplatz der Oxford High School.
© Quelle: Paul Sancya/AP/dpa
Oxford Township. Nach tödlichen Schüssen an einer Schule im US-Staat Michigan ist der 15-jährige Tatverdächtige wegen Mordes, Terrors und Körperverletzung angeklagt worden. Ethan C. werde beschuldigt, vier seiner Mitschüler mit der Handfeuerwaffe seines Vaters getötet zu haben, teilte Staatsanwältin Karen McDonald am Mittwoch mit. Wegen der Schwere des Verbrechens wird er demnach als Erwachsener beschuldigt und nicht als Jugendlicher.
Ein mögliches Motiv nannte die Staatsanwältin nicht. Sie sagte aber, die Ermittler seien zuversichtlich beweisen zu können, dass die Tat vorsätzlich begangen worden sei. „Es gibt einen Berg an digitalen Beweisen. Videoaufzeichnungen, soziale Medien, jegliche möglichen digitalen Beweise.“
Der stellvertretende Sheriff Tim Willis sagte bei der Anklageerhebung, der Verdächtige habe am Abend vor der Tat ein Video aufgenommen, in dem er darüber gesprochen habe, seine Mitschüler zu töten. Laut Sheriff Mike Bouchard wurden die Eltern des 15-Jährigen nur wenige Stunden, bevor die Schüsse fielen, in die Schule bestellt, wegen „bedenklichen Verhaltens“ des Jugendlichen, wie es hieß. Dieser blieb aber in der Schule bis Dienstagmittag, als er das Feuer eröffnete.
Eltern wegen „bedenklichen Verhaltens“ des Jugendlichen in Schule gerufen
Die Tat ereignete sich an der Oxford High School in Oxford Township, einer Gemeinde mit rund 22.000 Einwohnern etwa 50 Kilometer nördlich von Detroit. Wenige Minuten danach hätten Beamte den Verdächtigen gestellt und festgenommen, als er mit der noch geladenen Pistole aus einer Toilette gekommen sei, teilte die Polizei mit. Die Tatwaffe hatte der Vater des Verdächtigen erst am Freitag gekauft.
Bei den Todesopfern handele es sich um einen 16-jährigen und einen 17-jährigen Jungen und zwei Mädchen im Alter von 14 und 17 Jahren. Der 17-Jährige erlag am Mittwoch seinen Verletzungen. Eine Lehrkraft, die einen Streifschuss abbekommen hatte, konnte das Krankenhaus wieder verlassen. Sieben Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren waren am Mittwoch aber noch im Krankenhaus.
Mike McCabe vom Sheriffbüro ergänzte, der festgenommene 15-Jährige sei nach seinen Informationen noch nie polizeilich aufgefallen. Nach der Tat hätten ihn seine Eltern in der Untersuchungshaft besucht und ihm geraten, nicht mit den Ermittlern zu sprechen, sagte McCabe. Der Tatverdächtige habe das Recht zu schweigen.
Eine Mutter berichtete, ihr Sohn, ein Zwölftklässler, sei am Dienstag nicht zum Unterricht gegangen, weil er von Drohungen gegen die Schule gehört habe. Auch andere Schüler hätten aus diesem Grund nicht in die Schule gehen wollen.
RND/AP