Weihnachten und Corona: Kirchen wollen Gemeinschaftsgefühl stärken
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Blick in den Innenraum des Kölner Doms.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Hannover. Mit kreativen Ideen wollen die Kirchen vor Weihnachten besonders in der Corona-Krise das Gemeinschaftsgefühl stärken. „Die Weihnachtsbotschaft mit all ihren Spannungen von tiefer Menschlichkeit und strahlender Göttlichkeit, Bedrohung und Rettung, Ängsten und Hoffnungen nimmt die Gefühle von Menschen in der Pandemie auf“, sagte Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track, Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, dem Politikjournal „Rundblick“.
Wird der Gottesdienst nach draußen verlegt?
„Wir werden alles dafür tun, und wenn wir draußen mit großem Abstand und Masken stehen, dass es Weihnachtsgottesdienste geben wird.“ Derzeit planen viele Gemeinden mit begrenzten Sitzplätzen in den Kirchen und wollen deshalb die Anzahl der Gottesdienste erhöhen. Der Ansturm zu Weihnachten könnte mit Stehplätzen im Freien gemeistert werden. Gäfgen-Track kann sich auch Andachten, Mini-Konzerte oder -Gottesdienste auf dem Weihnachtsmarkt, am Bahnhof und in der Fußgängerzone vorstellen. „Die neuen Formate machen Lust, kreativ zu werden“, sagte sie. „Zwischen Zuckerwatte und Bratwurst müssen sich die Pastorinnen und Pastoren echt etwas einfallen lassen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.“
Gottesdienste könnten wegen der Belüftung im Inneren oder bei Kälte draußen deutlich kürzer sein. Dann müsse „die Predigt kurz, geistreich und mitreißend sein“, so Gäfgen-Track. Spannend findet die Theologin auch Stationen-Gottesdienste. Über ein Dorf oder einen Stadtteil verteilt soll die Weihnachtsgeschichte an mehreren Standorten vermittelt werden. Große Scheunen böten sich auch für Weihnachtsgottesdienste an. Bei einer Verschärfung der Pandemie rechnet sie aber auch mit digitalen Formen.
RND/dpa