Wo Weihnachtsmärkte 2020 abgesagt sind
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Wie geht Weihnachtsmarkt in Corona-Zeiten? Viele Städte haben ihre traditionellen Märkte bereits abgesagt.
© Quelle: imago images/Martin Wagner
Mit Freunden und Familie Glühwein trinkend über den Weihnachtsmarkt bummeln? Das wird dieses Jahr nicht möglich sein – oder zumindest nicht wie gewohnt. In vielen Gemeinden liegen die Grenzwerte seit Wochen über dem kritischen Wert. Zahlreiche Städte haben ihre Weihnachtsmärkte deshalb komplett oder teilweise abgesagt.
Wo fallen Weihnachtsmärkte wegen Corona aus, wo finden sie unter besonderen Schutzvorkehrungen und in abgewandelter Form statt? Der aktuelle Stand in den deutschen Großstädten.
Weihnachtsmärkte im Corona-Jahr: Wie ist die rechtliche Lage?
Die Entscheidung, ob Weihnachtsmärkte stattfinden dürfen oder nicht, liegt bei den jeweiligen Kommunen. Als Grundlage für die Entscheidungen dienen die jeweiligen Corona-Schutzverordnungen der Bundesländer. Was diese zu Weihnachtsmärkten und anderen Großveranstaltungen sagen, fassen wir hier zusammen. Ein generelles Verbot von Weihnachtsmärkten gibt es in Deutschland nicht.
In vielen Städten und Gemeinden wird noch beraten, wie sich Weihnachtsmärkte während der Corona-Pandemie sicher auf die Beine stellen lassen. Teilweise sind sie in abgewandelter Form und unter besonderen Abstands- und Hygieneauflagen bis auf Weiteres zugelassen.
Corona und Weihnachtsmärkte 2020: Absagen aus Düsseldorf, Ludwigshafen und Co.
- 11.12.2020: Fachbach an der Lahn - Angesichts des coronabedingten Verbots von traditionellen Adventsmärkten hat am Freitag in Fachbach an der Lahn ein Drive-in-Weihnachtsmarkt eröffnet. Autofahrer können hier auf dem Campingplatz nacheinander an 15 weihnachtlich geschmückten Häuschen und Ständen stoppen und unter anderem gebrannte Mandeln, Weihnachtsgebäck, Gewürze, Kinderpunsch und Glühwein kaufen, wie Organisator Oliver Schupp mitteilte. „Das Aussteigen ist untersagt“, betonte er mit Blick auf das Coronavirus. Auch Fußgänger dürften nicht kommen.
- 10.12.2020: Kalkar - Mit zahlreichen Besuchern hat am Donnerstagnachmittag im Freizeitzentrum „Wunderland“ in Kalkar ein coronagerechter „Drive-In“-Weihnachtsmarkt eröffnet. „Wir haben ein kleines bisschen Stau“, sagte eine Sprecherin. Die Gäste können in dem weitläufigen einstigen Kraftwerksgelände für 12,50 Euro Eintritt mit dem Auto 2,5 Kilometer lang im Schritttempo an einer dekorierten und beleuchteten Winterlandschaft mit 300 Tannenbäumen und Kunstschnee vorbeifahren. Später können sie auf einem Parkplatz aus dem Auto heraus Glühwein und Würstchen kaufen.
- 4.12.2020: Lüneburg - Die weihnachtlichen Buden in Lüneburg dürfen vorerst keine Getränke verkaufen. „Aus Sicherheitsgründen hat die Hansestadt Lüneburg jetzt allen Getränkeständen, die in städtischer Regie heute (Freitag) mit dem Verkauf starten wollten, den Getränkeverkauf vorerst untersagt“, teilte Stadtsprecherin Suzanne Moenck am Freitag mit.
- 2.12.2020: Berlin - Glühwein To Go statt Weihnachtsmarkt: In Charlottenburg-Wilmersdorf haben am Mittwoch die von Bezirksamt und Schaustellerverband initiierten Weihnachtsbuden geöffnet. Nach dem Verbot der Märkte finden Weihnachtsfans am Breitscheidplatz, auf dem Kurfürstendamm und in der Wilmersdorfer Straße Glühwein, Bratwurst und gebrannte Mandeln. Weihnachtsmärkte sind laut neuer Senatsverordnung bis mindestens 22. Dezember ausdrücklich verboten.
- 1.12.2020: Lüneburg - Lüneburg riskiert mehr Weihnachten als andere Städte: Von Freitag an laden 22 Buden zu Glühwein, Bratwurst und Schmalzkuchen ein.
- 30.11.2020: Radebeul - Auch die Stadt Radebeul hat ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. Die Stadtverwaltung habe bis zuletzt gehofft, ihn mit einem veränderten Konzept durchführen zu können, teilte diese am Montag mit. Das Coronageschehen und die inzwischen geltende Rechtslage ließen dies jedoch nicht mehr zu. Auch der für den dritten Advent geplante verkaufsoffene Sonntag müsse nun gestrichen werden.
- 26.11.2020: Schwerin – Wegen der Verlängerung des Corona-Teil-Lockdowns ist der Schweriner Weihnachtsmarkt abgesagt worden. „Wir wollten den Schwerinern ihren Weihnachtsmarkt ermöglichen. Anders als sonst, aber doch. Dies ist nun leider realistisch nicht mehr umsetzbar“, sagten die beiden Geschäftsführer des Schweriner Weihnachtsmarktes in einer veröffentlichten Mitteilung. Etwa beleuchtete Weihnachtsbäume sollen laut Stadt nun für Weihnachtsflair sorgen.
- 20.11.2020: Dresden – Lange hat die Stadt um eine Entscheidung gerungen. Doch nun ist klar: Die 586. Ausgabe des Dresdner Striezelmarktes ist abgesagt. Das berichten die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (DNN). „Da keine Lockerungen der Corona-Verordnungen absehbar sind – ganz im Gegenteil – und frühestens kommende Woche mit einem neuen Fahrplan zu rechnen ist, haben wir keine realistische Option mehr, den Striezelmarkt durchzuführen“, erklärte der Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
- 17.11.2020: Düsseldorf – Der im Düsseldorfer Fußballstadion geplante „Drive-in-Weihnachtsmarkt“ ist endgültig abgesagt. „Wir haben uns entschieden, den Lichtermarkt nicht zu realisieren und die Planung einzustellen“, sagte eine Sprecherin der städtischen Event-Tochter D.Live der „NRZ“. Offizieller Grund: Mehrere Personen des Produktionsteams waren laut D.Live positiv auf Corona getestet worden – und man fand kurzfristig keinen Ersatz. Hinter den Kulissen soll es aber auch Krach mit der Stadt gegeben haben.
- 17.11.2020: Ludwigshafen – Wegen der Corona-Pandemie hat die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft (Lukem) den Weihnachtsmarkt „Winterzauber“ abgesagt. „Leider lässt uns das Infektionsgeschehen keine andere Wahl, die Entscheidung hierzu fällt uns außerordentlich schwer“, teilte Geschäftsführer Christoph Keimes am Dienstag mit. Der Budenzauber sollte ursprünglich am 6. November starten und war wegen der Corona-Verordnung in Rheinland-Pfalz zunächst auf Dezember verschoben worden. Die derzeitige Entwicklung lasse keine Lockerungen erwarten, teilte die Lukem mit.
- 10.11.2020: Berlin – Der beliebte Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Die Unklarheit über mögliche Erlaubnisse oder Verbote der Politik sei der Grund für die Absage, hieß es.
- 10.11.2020: Zwickau – In Zwickau wird es wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr doch keinen Weihnachtsmarkt geben. Darauf hätten sich die Beteiligten mit der Stadt verständigt, teilte der Veranstalter Kultour Z. am Dienstag mit.
- 6.11.2020: Göttingen – Auch der traditionelle Weihnachtsmarkt in Göttingen fällt in diesem Jahr aus. Die unklare Entwicklung des Infektionsgeschehens lasse eine zuverlässige Planung für die Marktbeschicker in den verbleibenden Wochen nicht zu, sagte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Freitag. Denkbar sei allenfalls „eine Art Weihnachtsmarkt light“ mit einzelnen Ständen an verschiedenen Standorten in der Altstadt. Solange die Infektionslage es hergebe, könnte diese Alternative ein wenig vorweihnachtliche Stimmung in die Straßen der Altstadt bringen, sagte Köhler.
- 5.11.2020: Hannover – Budenzauber, Glühweinduft und Lichterglanz – einen Weihnachtsmarkt im traditionellen Sinne wird es in Hannover in diesem Jahr nicht geben. Die Stadt hat ihre Pläne auf Eis gelegt, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtet. „Derzeit müssen wir aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung des Landes, die Weihnachtsmärkte ausdrücklich verbietet, die Vorbereitung für einen Weihnachtsmarkt in Hannover einstellen“, sagte Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette (Grüne).
- 3.11.2020: Stralsund – Die Stadt Stralsund hat ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. Aufgrund der aktuellen Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus sei die Durchführung des diesjährigen Weihnachtsmarktes nicht möglich, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. „Unsere Stadt ohne Weihnachtsmarkt, das ist wirklich bitter“, erklärte Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU). „Aber die Rechtslage ist eindeutig, und es gibt ja auch Gründe dafür.“ Geplant seien aber eine festliche Beleuchtung in der Innenstadt und ein großer Weihnachtsbaum auf dem Alten Markt.
- 3.11.2020: Leipzig – Die Stadt Leipzig hat laut „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) entschieden, dass es in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt in der Messestadt geben wird. Die sächsische Corona-Schutz-Verordnung lasse dies nicht zu. „Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, wenigstens einen Weihnachtsmarkt in kleinem Rahmen in der Innenstadt zu haben“, sagt Oberbürgermeister Burkhard Jung. Die Innenstadt soll trotzdem weihnachtlich geschmückt werden.
- 31.10.2020: München – Der Münchner Christkindlmarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. „Kontaktbeschränkung muss jetzt oberste Priorität haben“, sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
- 30.10.2020: Dortmund – Auch der Dortmunder Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Es gebe laut Angaben der Stadt keine Alternative. Zwar sei bereits ein Hygienekonzept sowie eine App für die Platzvergabe an Glühweinständen erarbeitet worden, aufgrund der stark ansteigenden Infektionszahlen haben sich Stadt und Schausteller nun aber gegen die Veranstaltung entschieden.
- 30.10.2020: Mainz – Nach einer ganzen Reihe anderer rheinland-pfälzischer Städte hat jetzt auch Mainz seinen Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Pandemie abgesagt. „Angesichts der hohen Inzidenzzahl in der Landeshauptstadt können wir eine Eröffnung des Weihnachtsmarktes nicht ruhigen Gewissens verantworten“, teilte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Freitag in Mainz mit.
- 30.10.2020: Berlin – Das Lichterspektakel „Christmas Garden“ im Botanischen Garten in Berlin-Lichterfelde fällt in diesem Jahr aus. Auch das Schwesterevent „Weihnachten im Tierpark“ findet in diesem Jahr nicht statt, wie es in einer Mitteilung der Deutschen Entertainment AG am Donnerstag hieß.
- 29.10.2020: Stuttgart – Auch in Stuttgart fällt der Weihnachtsmarkt aus. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber die aktuelle Infektionslage lässt das Beisammensein auf engem Raum nicht zu“, teilte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Donnerstag mit. Alternativ sollen in der Stuttgarter Innenstadt verteilt einzelne Verkaufsstände „in beschränkter Zahl“ zugelassen werden, wie ein Sprecher der Stadt mitteilte. Imbiss- und Getränkestände seien dabei nicht erlaubt, lediglich Buden mit weihnachtlichen Angeboten oder Süßwarenhändler, die Waren zum Mitnehmen anbieten.
- 29.10.2020: Koblenz – Der übliche Budenzauber in Koblenz fällt dieses Jahr aus. Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) erklärte zur Absage des Weihnachtsmarkts in seiner Stadt: „Der Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger haben jetzt höchste Priorität. Das dynamische Infektionsgeschehen der letzten Tage lässt an der Entscheidung und den Vorgaben von Bund und Ländern keinen Zweifel.“
- 28.10.2020: Bremen – Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hat das Aus für den traditionellen Bremer Weihnachtsmarkt verkündet.
- 28.10.2020: Gießen – Lange habe man gehofft, ihn unter Auflagen doch noch zu ermöglichen. Doch nun hat auch die Stadt Gießen ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. Bei allen Überlegungen stehe der Gesundheitsschutz an erster Stelle, erklärte der Bürgermeister.
- 27.10.2020: Osnabrück – Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ meldet, dass auch in Osnabrück kein Weihnachtsmarkt stattfindet.
- 26.10.2020: Nürnberg – Der weltberühmte Christkindlmarkt in Nürnberg fällt ebenfalls wegen Corona aus. Das teilte die Stadt Nürnberg wegen der steigenden Corona-Fallzahlen am Montag mit. Auch Augsburg hat die Weihnachtsmärkte abgesagt.
- 26.10.2020: Münster – Nach monatelangen Debatten um Hygienekonzepte sagt die Stadt Münster nun doch alle Weihnachtsmärkte ab. Das beschloss die Stadtverwaltung am Montag in einer gemeinsamen Sitzung mit den Veranstaltern.
- 26.10.2020: Lübeck – Wegen steigender Corona-Zahlen hat die Hansestadt Lübeck den kompletten Weihnachtsmarkt abgesagt, wie die Stadt am Montag mitteilte.
- 25.10.2020: Erfurt – Wegen der kritischen Corona-Situation hat die Stadt Erfurt ihren diesjährigen Weihnachtsmarkt abgesagt. Die Entscheidung fiel am Sonntag nach einer Krisensitzung, wie die Stadt mitteilte.
- 25.10.2020: Frankfurt am Main – In einer Sondersitzung des Verwaltungsstabs am Samstag (24. Oktober) wurde beschlossen, den Weihnachtsmarkt in Frankfurt am Main endgültig abzusagen.
- 22.10.2020: Berlin – Der Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt wurde abgesagt. Grund dafür sind gesundheitliche und wirtschaftliche Risiken angesichts steigender Neuinfektionszahlen. Im vergangenen Jahr haben rund 900.000 Menschen den traditionellen Weihnachtsmarkt am Berliner Gendarmenmarkt besucht.
- 21.10.2020: München – Der Münchner Christkindlmarkt findet unter Vorbehalt statt. An den Ständen gilt eine Maskenpflicht, Alkohol darf nur nach vorheriger Registrierung konsumiert werden.
- 1.9.2020: Köln – Als eine der ersten Städte hat Köln den Weihnachtsmarkt am Kölner Dom vollständig abgesagt. Mit rund fünf Millionen Besuchern sei der Markt auf dem Roncalliplatz ein Publikumsmagnet, so die Begründung der Veranstalter.
Deutsche Großstädte sagen Weihnachtsmärkte in Innenstädten ab
In nahezu allen Großstädten (mindestens 100.000 Einwohner) wurden Weihnachtsmärkte in den jeweiligen Innenstädten wegen der Corona-Pandemie offiziell abgesagt. Vielerorts sollen Buden und Weihnachtsmarktstände punktuell jedoch erlaubt sein, teilweise wird noch geprüft, ob Märkte dezentral und unter besonderen Schutzvorkehrungen stattfinden können.
In Halle (Saale) soll es nach derzeitigem Planungsstand einen Miniweihnachtsmarkt ohne Alkoholausschank geben. Ähnliches ist in Würzburg und anderen Städten geplant. So will auch die Stadt Magdeburg den traditionellen Weihnachtsmarkt in der Innenstadt durch ein Alternativangebot ersetzen. Essen verkleinert den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt auf 24 Buden.
RND/pf/hsc