Zugabteile nur für Frauen? Schottland diskutiert über sicheres Reisen
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Der Bahnhof Waverley im schottischen Edinburgh. (Archivfoto)
© Quelle: picture alliance / empics
Edinburgh. In Schottland könnte es in Zügen künftig Abteile geben, zu denen nur Frauen Zutritt haben. Derzeit diskutiert man im nördlichsten britischen Landesteil über Vor- und Nachteile einer solchen Aufteilung, die Frauen gerade spätabends und nachts mehr Sicherheit beim Reisen verschaffen soll, wie die BBC am Dienstag berichtete.
Verkehrsministerin Jenny Gilruth von der Schottischen Nationalpartei (SNP) hatte die Debatte vor einigen Tagen angestoßen und angekündigt, mit Frauen und Frauenorganisationen darüber beraten zu wollen, wie das Reisen für sie sicherer gestaltet werden könne. Gilruth sagte im Parlament in Edinburgh, sie erinnere sich selbst an viele Züge „voll mit betrunkenen Männern“, die sich neben sie gequetscht hätten, obwohl das Abteil fast leer gewesen sei. Auch andere Frauen, darunter die Youtuberin Luna Martin, berichteten davon, immer in Alarmbereitschaft mit Handy und Schlüssel in der Hand unterwegs zu sein.
Zuspruch von einer Frauenorganisation
Der schottische Zugverkehr soll der BBC zufolge zum 1. April entprivatisiert werden. Danach wird eine öffentliche Behörde für den Betrieb zuständig sein, sodass die Regierung Änderungen veranlassen kann.
Zuspruch kam von der Frauenorganisation Young Women's Movement Scotland: „Selbst wenn es nur einer Hand voll Frauen hilft, sich sicherer in Zügen zu fühlen, ist es das wert“, sagte die Aktivistin Kelly Given. Eine Verkehrsgewerkschaft bezeichnete den Vorschlag hingegen als „logistischen Alptraum“, der nur mit deutlich mehr Personal zu bewerkstelligen sei.
RND/dpa