200.000 Menschen werden laut ukrainischen Behörden Mariupol verlassen
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Jeder zweite Bewohner von Mariupol möchte die Stadt ukrainischen Behördenangaben zufolge verlassen. Doch der vereinbarte humanitäre Korridor scheint nicht sicher zu sein.
© Quelle: Sergei Grits/AP/dpa
Kiew. Die ukrainischen Behörden rechnen damit, dass mehr als 200.000 Menschen die Hafenstadt Mariupol in der Region Donezk während der Feuerpause verlassen werden. Das sagte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Samstag dem ukrainischen Portal „strana.news“ zufolge. Für die Stadt Wolnowacha ging sie von 15.000 Menschen aus.
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Derweil ist die Evakuierung nach ukrainischen Angaben vom Samstagmittag verschoben worden. Die „russische Seite“ halte sich nicht an die Waffenruhe, teilte die Stadt am Samstagmittag im Nachrichtenkanal Telegram mit. „Aus Sicherheitsgründen wird deshalb die Evakuierung verschoben.“
Derzeit liefen Verhandlungen mit Russland über eine Feuerpause und die Frage, wie ein „sicherer humanitärer Korridor gewährleistet“ werden könne. Die Stadt appellierte: „Wir bitten alle Einwohner von Mariupol, in ihre Zufluchtsorte zurückzukehren.“ Weitere Informationen zu neuen Evakuierungen sollten folgen.
Nach Angaben der Stadt soll es Evakuierungen an mehreren Tagen geben. Es stünden Busse bereit, außerdem könnten Einwohner mit eigenen Autos die Stadt auf vorgeschriebenen Routen verlassen. „Nehmen Sie so viele Menschen mit wie möglich“, appellierte die Stadt. Die Evakuierung sei keine leichte Entscheidung gewesen, sagte der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko. Zuvor hatte er von einer Blockade der Stadt mit 440.000 Menschen und unerbittlichen russischen Angriffen gesprochen.
RND/dpa