49-Euro-Ticket: Startdatum und Details stehen jetzt fest
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Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn fährt aus dem Hauptbahnhof aus.
© Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bock
Um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets wurde lange gerungen, nun gibt es eine Einigung und einen Starttermin. Bund und Länder haben sich auf einen Start des 49-Euro-Monatstickets im Nahverkehr zum 1. Mai verständigt. Das sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz am Freitag nach der Sitzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Das 49-Euro-Ticket soll nun nächste Woche im Bundeskabinett beschlossen werden, danach müssen Bundestag und Bundesrat zustimmen. Vertriebsstart soll am 3. April sein. Es steht auch noch die Zustimmung der EU-Kommission aus.
„Bund und Länder haben sich heute auf eine Reihe bundeseinheitlicher Maßnahmen zur Umsetzung des Deutschlandtickets geeinigt. Damit kann ein zeitgemäßes, komfortables, digitales Ticket in Deutschland eingeführt werden, das den ÖPNV für viele Menschen dauerhaft attraktiver machen wird“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Dies sei ein gutes Signal für all die Menschen, die dringend auf die Einführung des Tickets warten. „Das ist ein echter Fortschritt für unser Land.“
„Ich hätte mir einen Start des Deutschlandtickets zum 1. April gewünscht“, sagte Krischer. „Das wird aber nicht klappen, weil das Gesetzgebungsverfahren und die EU-Genehmigungsfrage Zeit brauchen.“ Daher werde es nun der 1. Mai.
Im vergangenen Sommer hatten Millionen Fahrgäste während einer dreimonatigen Rabattaktion das 9-Euro-Ticket genutzt. Als dauerhafter Nachfolger war deshalb ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr geplant.
Krischer sagte weiter: „Wir sind alle einig, dass es ein digitales Ticket werden soll.“ In einer kurzen Übergangszeit sei aber ein Papierticket nötig. „Die Systeme zur Kontrolle sind oft unterschiedlich, da muss die Technik noch synchronisiert werden. Ich kann mich auf ein Papierticket für den Übergang einlassen.“
Papiertickets soll es nach RND-Informationen längstens bis Ende 2023 geben, weil rund ein Drittel der Verkehrsunternehmen noch nicht in der Lage ist, Chipkarten-Tickets digital auszulesen. Um die Umstellung zu beschleunigen, soll der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) seinen Mitgliedern eine kostenfreie App zur Verfügung stellen. Jobtickets sollen um 5 Prozent reduziert werden, wenn der Arbeitgeber mindestens ein Viertel der Kosten übernimmt.
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Der SPD-Verkehrspolitiker Martin Kröber sagte dem RND: „Das ist ein großartiger Erfolg. Heute konnten letzte Diskrepanzen mit den Ländern abgeräumt werden, so dass das Ticket zum 1. Mai kommen kann.“
Krischer sagte mit Blick auf das 49-Euro-Ticket: „Die Zäsur wird absolut tief sein. Das Deutschlandticket ist eine kleine Revolution, es wird die kompletten Tarifstrukturen überall in Deutschland verändern. Das, was wir bisher gesehen haben, wird es in der Form nicht mehr geben. Der ÖPNV wird für viele Menschen attraktiver, die ihn bisher wegen zu komplexer Tarifstrukturen und hohen Preisen nicht nutzen. Eine zweistellige Millionenzahl verkaufter Deutschlandtickets wäre sicher ein Erfolg.“
RND/dpa/scs/jps