Verkehrsbetriebe wollen Bilanz ziehen

Grünen-Chefin Lang will schnell Nachfolger für 9-Euro-Ticket

Grünen-Chefin Ricarda Lang (Archivbild)

Grünen-Chefin Ricarda Lang (Archivbild)

Berlin. Grünen-Chefin Ricarda Lang hat die Ampelkoalition aufgefordert, schnell eine Anschlussregelung für das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn zu beschließen. „Ich glaube, das war eines der größten Erfolgsprojekte der gesamten Ampel, und ich hoffe, dass wir auch als gesamte Ampel daran anknüpfen können“, sagte Lang der Deutschen Presse-Agentur in Hannover am Rande des Wahlkampfauftakts der Grünen vor der Landtagswahl in Niedersachsen.

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Sie habe sich gefreut, dass sich der für die Bahn zuständige Staatssekretär im Verkehrsministerium, Michael Theurer (FDP), zuletzt offen für ein 69-Euro-Ticket gezeigt habe. „Aus meiner Sicht ist das noch etwas zu teuer, um den sozialen Effekt zu gewährleisten. Aber man sieht doch, dass sich auch bei der FDP was bewegt“, sagte Lang. Die Grünen schlagen ein regionales 29-Euro-Ticket und ein bundesweites 49-Euro-Ticket vor.

Theurer hatte ein 69-Euro-Ticket in der „Rhein-Neckar-Zeitung“ vor einigen Tagen als „eine sehr interessante Variante“ bezeichnet. „Darüber sprechen wir gerne im Detail“, sagte er dem Blatt.

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Verkehrsbetriebe wollen Bilanz ziehen

Kurz vor Auslaufen der letzten 9-Euro-Tickets wollen die Verkehrsbetriebe an diesem Montag (13 Uhr) unterdessen Bilanz ziehen. Allein bis Anfang August waren rund 38 Millionen Exemplare verkauft worden. Die Monatskarten wurden für Juni, Juli und August angeboten; Fahrgäste konnten damit bundesweit den Nahverkehr nutzen. Inzwischen wird rege über Nachfolgelösungen diskutiert.

Die Deutsche Bahn sieht einen Erfolg in dem Experiment. „In den letzten drei Monaten sind im Schnitt zehn Prozent mehr Fahrgäste in unserem Regionalverkehr unterwegs gewesen als vor Corona“, hatte Vorstandsmitglied Evelyn Palla am Sonntag mitgeteilt. Jeder fünfte Nutzer habe öffentliche Verkehrsmittel neu für sich entdeckt.

Die Aktion sollte Pendler angesichts hoher Energiepreise entlasten. Zudem sollte sie Werbung für einen Umstieg auf Busse und Bahnen machen. Studien während des Aktionszeitraums wiesen zunächst aber nur einen leichten Verlagerungseffekt aus. Die Branche vermutet auch, dass viele Fahrten ohne das günstige Ticket wohl nicht gemacht worden wären.

Ticket als Türöffner?

Die Verkehrsunternehmen fordern ebenso wie die Bundesländer eine Nachfolgeregelung. Unterstützung finden sie beim Umweltbundesamt. Es spricht von einem dringend nötigen Türöffner, mit dem die öffentlichen Verkehrsmittel nach und nach als attraktive Alternative zum Auto erkannt würden.

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Andrang wegen 9-Euro-Ticket: Bahn zieht positive Bilanz
28.08.2022, Berlin, Garmisch-Partenkirchen: Fahrgäste warten auf den Einstieg in einen Bus des  PNV. Es ist das letzte 9-Euro-Ticket-Wochenende im  PNV. Foto: Angelika Warmuth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Deutsche Bahn hat kurz vor dem Ende des 9-Euro-Tickets eine positive Bilanz gezogen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht jedoch keine Mittel für ein neues 9-Euro-Ticket. Der Bund hatte die dreimonatige Aktion mit 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen finanziert. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen setzt sich für ein 69-Euro-Ticket ein. Die Kosten beziffert er auf zwei Milliarden Euro pro Jahr.

Der Branchenverband hatte während der vergangenen Monate wöchentlich 6000 Fahrgäste zum 9-Euro-Ticket befragt und will nun Ergebnisse vorstellen. Die „Zwischenbilanz“ wird mit mehreren Landesverkehrsministern präsentiert.

RND/dpa

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