9‑Euro-Ticket und Flugausfälle: Bahnmitarbeiter klagen über hohe Arbeitsbelastung
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Das Personal der Deutschen Bahn ist derzeit besonders gefordert.
© Quelle: Carsten Koall/dpa
Berlin. Die Bahngewerkschaft EVG klagt über eine hohe Arbeitsbelastung wegen des 9‑Euro-Tickets sowie ausfallenden Flügen und hat ein Einschreiten der Eisenbahnunternehmen aufgefordert. „Die Belastung des 9‑Euro-Tickets, überfüllte Fernverkehrszüge aufgrund von Flugausfällen machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank“, sagte der EVG-Vizechef Martin Burkert dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Leute gehen auf dem Zahnfleisch, die Eisenbahnverkehrsunternehmen sind jetzt gefordert, gegenzusteuern.“
Mehr Verkehr an Wochenenden
Das verbilligte Ticket verstärke den Verkehr an Samstagen und Sonntagen: „Vor allem die Wochenend- und Tourismusverkehre beim 9‑Euro-Ticket sorgen für eine Überbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SPNV und im Busbereich.“ Wenn jetzt noch steigende Corona-Infektionszahlen und eine Hitzewelle hinzukämen, seien weitere Zugausfälle die Folge, warnte der Gewerkschafter.
Erste Wettermodelle hatten für die nächste Woche Temperaturen von über 40 Grad vorhergesagt. Zwar soll es nun doch nicht mehr so heiß werden, der Deutsche Wetterdienst sagt aber immerhin Werte über 30, vielfach über 35 Grad voraus. Derweil verlagert sich der innerdeutsche Flugverkehr, der vielerorts ausfällt, auf die Schiene. Der „Spiegel“ berichtete kürzlich, dass ICE-Sprinter-Züge entlang innerdeutscher Flugstrecken 40 Prozent stärker gebucht seien.
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Halbzeit des 9‑Euro-Tickets: fünf Lehren für die Zukunft
Das 9‑Euro-Ticket ist ein Kassenschlager – und damit schon jetzt für viele in der Ampelkoalition ein Erfolg. Doch es wirft auch ein Schlaglicht auf notwendige Reformen des ÖPNV. Es wird darüber diskutiert, wie es im Herbst weitergeht. Der VDV fordert ein 69-Euro-Ticket – eine Zwischenbilanz.
Die Technik wird bei der Deutschen Bahn nach eigenen Angaben laufend auf Hitzetemperaturen vorbereitet. „Damit die Gleise Temperaturen zwischen minus 20 Grad und plus 60 Grad standhalten können, werden sie bei einer Temperatur von rund 20 Grad verschweißt“, sagte eine Bahnsprecherin dem RND. „So können Schwankungen nach oben und unten vom Gleisoberbau aufgenommen werden.“
Zudem habe die Deutsche Bahn ihre Leit- und Sicherungstechnik an Tausenden Stellen mit Klimaanlagen ausgerüstet, um das Risiko hitzebedingter Ausfälle auf ein Minimum zu reduzieren. „Diese werden regelmäßig gewartet und überprüft“, versicherte die Sprecherin.
Sie sagte weiter, die Bahn investiere massiv in die Instandhaltung der Klimaanlagen auch in den Personenwagen. Falle dennoch eine Klimaanlage in den Wagen aus, könnten sich Kundinnen und Kunden in andere Wagen umsetzen und auch Wasser erhalten, hieß es.
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