Politischer Extremismus

Zentralrat der Juden blickt mit „großer Sorge“ auf AfD-Aufwärtstrend

AfD-Anhänger bei einer Demonstration in Berlin.

AfD-Anhänger bei einer Demonstration in Berlin.

Berlin. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat auf den Wahlerfolg der AfD bei der niedersächsischen Landtagswahl sowie auf den Aufwind für die Partei in Umfragen alarmiert reagiert.

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„Ich betrachte den erneuten Aufwärtstrend der AfD, aber auch anderer radikaler Bewegungen, die aufgrund der Energiekrise Zulauf bekommen, mit großer Sorge“, sagte er dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). „Die aktuelle Entwicklung ist ein wiederholter Beweis dafür, dass Menschen in unsicheren Zeiten Zuflucht bei radikalen Kräften und in vereinfachender Ideologie suchen, wie die Verdopplung des Wahlergebnisses der AfD in Niedersachsen sowie das Umfragehoch des Brandenburger AfD-Landesverbandes zeigt, der bekanntlich zu den radikalsten Kräften innerhalb dieser Partei gehört.“

Schuster fügte hinzu, wenn es darum gehe, Schuldige für Krisen und Probleme zu finden, seien es häufig Jüdinnen und Juden, die als Sündenböcke herhalten müssten. „Ich sorge mich vor einem wachsenden Antisemitismus im Winter, sehe aber auch eine Gefahr für unsere Gesellschaft und Demokratie im Ganzen“, sagte er.

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Umfragen: AfD legt bundesweit zu

Zuvor hatte sich die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ähnlich geäußert. „Um es klar zu sagen: Ich bin schockiert darüber, wie viele Stimmen bei Wahlen allein mit Angst und mit Hetze zu gewinnen sind“, erklärte sie am Sonntagabend. Krisenzeiten seien zwar immer eine Feuerprobe für die Demokratie gewesen. „Aber Zuwächse für eine rechtsextreme Partei in dieser Größenordnung sind ein Alarmzeichen für das ganze Land – weit über Niedersachsen hinaus“, so Knobloch.

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Die AfD, die vom Verfassungsschutz teilweise als rechtsextrem eingestuft wird, liegt in den Umfragen für Sachsen und Thüringen seit Längerem auf Platz eins. Eine aktuelle Umfrage sieht sie nun auch in Brandenburg erstmals vorn. Bundesweit rangiert die AfD derzeit bei 15 Prozent. Bei der Bundestagswahl vor rund einem Jahr holte sie lediglich 10,3 Prozent.

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