Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

AfD-Präsidentschaftskandidat Otte: eine Bitte um Rausschmiss aus der CDU

Max Otte (M.), Vorsitzender der Werteunion und CDU-Parteimitglied, nimmt an einer AfD-Pressekonferenz teil mit Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD, und Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der AfD.

Max Otte (M.), Vorsitzender der Werteunion und CDU-Parteimitglied, nimmt an einer AfD-Pressekonferenz teil mit Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD, und Tino Chrupalla, AfD-Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der AfD.

© Quelle: Kay Nietfeld/dpa

Als AfD-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl liefert Werteunion-Chef Max Otte der CDU den Grund für ein Ausschlussverfahren. Das lässt sich formal sehr einfach begründen. Aber auch bei etwas schwierigeren Fällen, wie dem von Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, sollte die CDU nicht weiter aufs Abwarten setzen, kommentiert Daniela Vates.

Daniela Vates
 

Berlin. Es ist ein Geschenk an die CDU: Die AfD hat den Vorsitzenden der ultrakonservativen Werteunion, das CDU-Mitglied Max Otte, als Bundespräsidentenkandidaten auserkoren. Und der hat zugesagt. Pünktlich zum Amtsantritt des neuen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz serviert Otte seinem Parteichef damit eine Möglichkeit, sich als harter Kämpfer gegen Rechts zu profilieren.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Wer ohne Absprache für eine andere Partei kandidiert, verstößt nun mal gegen Regularien – so einfach, so formal. Da muss noch nicht mal die AfD im Spiel sein. Otte lässt der CDU gar keine andere Wahl, als ihn hinauszuwerfen.

Schon vorher hatte Otte mit der AfD geflirtet

Lange hatte die CDU vorher mit einer klaren Distanzierung zu Otte gezögert – und das, obwohl er mehr als einmal auffällig geworden ist: Er war in der Spitze der AfD-nahen Erasmus-Stiftung, er empfahl der CDU eine Koalition mit der AfD. Er organisierte eine Versammlung von Rechtspopulisten, AfD-Politiker inklusive. Die CDU hat zugesehen, gezaudert, abgewartet. Sie hatte Probleme, ihre Grenzen mehr als nur mündlich deutlich zu ziehen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nun wird Otte gehen müssen. Das Problem mit der Abgrenzung hat die CDU damit noch lange nicht gelöst. Auch Hans-Georg Maaßen flirtet offensiv mit Positionen rechts der CDU. Wenn Merz seinen Hinweis, es dürfe kein Liebäugeln mit der AfD geben, ernst nimmt, müsste er auch bei dem aus dem Gleichgewicht geratenen Ex-Verfassungsschutzchef Konsequenzen ziehen.

Mehr zum Thema

 

Maaßen distanziert sich von Otte

Maaßen ist zu klug, der CDU einen Ausschlussgrund via Präsidentschaftskandidatur auf dem Silbertablett zu servieren, die CDU-Mitgliedschaft ist Teil seines Geschäftsmodells. Er hat sein Entsetzen über Ottes Schritt zur Kenntnis gegeben und ist aus der Werteunion ausgetreten.

Glaubwürdig ist dieser Distanzierungsversuch nicht. Maaßen hat deutliche Spuren hinterlassen. Die CDU muss die Kraft dafür aufbringen, sie aufzunehmen, statt weiter alles laufen zu lassen.

Mehr aus Politik

 
Nach dem Urteil gegen Lina E.

„Tag X“ in Leipzig: Angriffe auf Polizisten und brennende Barrikaden

Die als „Tag X“ angekündigte Demo der linksradikalen Szene in Leipzig bleibt nach einer Gerichtsentscheidung untersagt. Die Unterstützer der verurteilten Studentin Lina E. wollen ihren Protest dennoch auf die Straße tragen. Es wird mit Gewalt gerechnet – bereits am Freitag kommt es zu Angriffen auf Politzisten.

 
Kostenfrei bis 08:03 Uhr lesen
Analyse nach Urteil gegen Lina E.

Untätiger Staat – notwendige Militanz? Über das Ringen mit dem Linksextremismus

Nach dem Urteil gegen Lina E. müssen sich Sicherheitsbehörden vorwerfen lassen, die Falschen ins Visier zu nehmen. Eine Haltung, die die Entwicklung der vergangenen Jahre negiert.

 
Weniger Geld für alle außer ein Ministerium

Lindners Sparaufforderung an Ministerien löst kontroverse Debatte aus

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den anderen Ministerien mitgeteilt, wie viel Geld sie im nächsten Jahr bekommen. Demnach sollen alle sparen – bis auf das Verteidigungsressort. Damit sind manche in der Koalition nicht einverstanden.

 
ARD-Deutschlandtrend

AfD gleichauf mit Kanzlerpartei: Wie die SPD reagiert und wie Politikexperten das Hoch erklären

In der aktuellen Sonntagsfrage des ARD-Deutschland­trends kommt die AfD auf 18 Prozent – und ist damit gleichauf mit der Kanzlerpartei SPD. Vor allem die Sozialdemokraten im Wahlkampf werden nervös und geben die Schuld der CDU/CSU. Für Politik­wissenschaftler ist das Teil des Problems.

 
Tag der Organspende am Samstag

Neue Umfrage: Bereitschaft zur Organspende gestiegen

Nach einer Umfrage der Krankenkasse Barmer wollen heute mehr Menschen nach ihrem Tod ein Organ spenden als noch vor einem Jahr. In der Altersgruppe der 51- bis 64‑Jährigen ist die Bereitschaft am höchsten. Die Umfrage offenbart aber auch noch andere Trends.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Kostenfrei bis 08:22 Uhr lesen
Eckernförde

DLRG fehlt nach Corona ein kompletter Rettungsschwimmer-Jahrgang

Zum Baden lädt die Ostsee noch nicht ein, doch die ersten Rettungsschwimmer sind schon da. Nach der Corona-Pandemie fehlt allerdings ein kompletter Jahrgang. Wie sich der Mangel an den Stränden auswirkt.

 
Kostenfrei bis 08:00 Uhr lesen
Phishing-Mails

Betrüger plündern Online-Konto: Preetzerin fühlt sich von Postbank alleingelassen

Einmal auf einen falschen Link in einer Mail geklickt – und schon kann der Schaden groß sein: Eine Preetzerin ist Opfer eines Phishing-Betrugs geworden und stand vor einem leer geräumten Konto. Vom Postbank-Hotline-Service fühlt sie sich in der Notsituation alleingelassen.

 
Kunstschau in Büdelsdorf

Nordart 2023: Die Preisträger 2022 lassen erneut staunen

Ein Haupt- und drei Publikumspreisträger der Nordart 2022 bieten auch in diesem Jahr in der Carlshütte in Büdelsdorf mit bekannten wie auch neuen Arbeiten so manchen Blickfang. Was Liu Ruowang und seine Künstlerkollegen zeigen, lesen Sie hier.

 
Nach Panne im April

Montag in Kiel: Probesprengung an Resten des Kraftwerks

Am Montag, 5. Juni, kann es wieder laut werden in Kiel: Für den Nachmittag ist eine kleinere Probesprengung am Kieler Kraftwerk geplant. Was Sie dazu wissen müssen.

 
Ostring/Theodor-Heuss-Ring

Rettungsdienst im Stau: Kieler Politik fordert besseres Baustellenmanagement

Nachdem ein ambulanter Pflegedienst die Stadt Kiel angezeigt hat, weil Rettungsdienste in den Baustellen-Staus auf dem Ostufer nicht durchkommen, übt die Politik Kritik an der Stadt.

 
Neustart in Aarhus

Ocean Race: Werft in Kiel macht Team Guyot fit für das Comeback

Nach dem Mastbruch auf der vierten Etappe will das europäische Team Guyot um Co-Skipper Robert Stanjek wieder ins Ocean Race einsteigen. Ex-Olympiasegler Marc Pickel holte mit seinem Netzwerk ein Team von internationalen Bootsbau-Experten zusammen, die in Kiel Hand an die Jacht legten.

 
Kommunalwahl Schleswig-Holstein

Kronshagen: Warum es beim Jahresempfang auch um geheime Wahlen ging

Die konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung Kronshagen am 6. Juni ist gut vorbereitet. Sehr schnell wird sie dennoch nicht über die Bühne gehen. Die SPD fordert bei der Postenverteilung teilweise geheime Wahlen. Vorab ist das Thema beim Jahresempfang.

 
Magdeburg erhöht Druck

Meisterrennen: THW Kiel stellt sich beim Bergischen HC auf großen Kampf ein

Der THW Kiel hat vor der drittletzten Hürde im Meisterrennen beim Bergischen HC zwei Asse im Ärmel: Yannick Fraatz kennt die Philosophie seines Ex- und künftigen Klubs, Tómaš Mrkva die Wurfbilder. Worauf es für die Zebras am Sonntag ankommt.

 
Sondersitzung im Landtag

Haushaltssperre: Opposition knöpft sich Ministerpräsident Günther vor

Schleswig-Holsteins Landtag hat erregt über die Finanzpolitik der Landesregierung debattiert. Ressortchefin Monika Heinold (Grüne) bezeichnete ihre vorübergehende Haushaltssperre als verantwortungsbewusst. Das bewerteten Vertreter von SPD, FDP und SSW ganz anders. Eine Kabinettsvorlage hätte auch gereicht.

 
17. bis 23. Juni

Was Sie zur Kieler Woche 2023 wissen müssen

Sänger, Segler, Soldaten und Gäste aus der Sesamstraße: Die Kieler Woche 2023 kann mit einem prallen Segel- und Musikprogramm sowie einer Reihe neuer Attraktionen auftrumpfen. Neben besserem Internet und Trinkwasserspendern gibt es unter anderem vier „Geheimbühnen“.

Spiele entdecken