Mehrere Tote und Verletzte

IS bekennt sich zu Anschlag auf Hotel in Kabul - mehrere Chinesen offenbar Ziel der Terroristen

Rauch steigt aus dem Hotel in Kabul auf.

Rauch steigt aus dem Hotel in Kabul auf.

Kabul. Bei dem Terroranschlag auf ein Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Montag sind nach Angaben aus Peking fünf Chinesen verletzt worden. Zudem seien „mehrere“ afghanische Soldaten und Polizisten getötet worden, sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin am Dienstag vor der Presse in Peking. Er forderte die Taliban-Regierung auf, den Anschlag zu untersuchen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und Maßnahmen zu ergreifen, um chinesische Staatsbürger zu beschützen. Angesichts der Sicherheitslage appellierte der Sprecher zugleich an alle Chinesen in Afghanistan, so schnell wie möglich das Land zu verlassen.

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Opferzahlen sind unklar

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Selbstmordanschlag auf das Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekannt. Das teilte die auf Online-Propaganda von Extremisten spezialisierte Site Intelligence Group am späten Montagabend mit. Demnach richtete sich der Anschlag vor allem gegen in dem Hotel untergebrachte Chinesen.

Die Angaben zu den Opferzahlen gingen weit auseinander. Während der IS nach Site-Angaben 30 Menschen getötet oder verletzt haben will, wurden laut den in Afghanistan herrschenden Taliban drei Angreifer getötet und zwei in Panik flüchtende ausländische Gäste beim Sprung aus den Hotelfenstern verletzt. Aus einem Krankenhaus vor Ort hieß es, nach dem Anschlag seien 21 Patienten eingeliefert worden, von denen drei bereits tot waren.

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IS und Taliban verfeindet

Sowohl der IS als auch die militant-islamistischen Taliban, die seit August vergangenen Jahres in Afghanistan regieren, gehören dem sunnitischen Islam an. Allerdings sind beide miteinander verfeindet, weshalb im Ringen um Deutungshoheit die Darstellungen beider Seiten nach Anschlägen wie jenen auf das Hotel oftmals auseinandergehen.

Der IS hat seine Angriffe auf Zivilisten, darunter ausländische Staatsbürger in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban verstärkt. So wurden erst Anfang dieses Monats Schüsse auf die pakistanische Botschaft in Kabul abgegeben, die einen Wachmann verletzten. Im September waren sechs Menschen bei einem Anschlag auf die russische Botschaft getötet worden. Zu beiden Taten bekannte sich der IS.

RND/dpa

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