Bericht einer Menschenrechtsorganisation

Afghanistan: Taliban töten mehr als zwei Dutzend Gefangene

Ein Taliban-Kämpfer im September in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Ein Taliban-Kämpfer im September in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Islamabad. Die militant-islamistischen Taliban haben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Afghan Witness 27 gefangene Widerstandskämpfer getötet.

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Nach der Auswertung von Bild- und Filmmaterial in sozialen Medien könne man eine Gruppe Talibankämpfer identifizieren, die im September im Pandschir-Tal zehn Männer getötet habe, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Gruppe. Auch könnten weitere 17 außergerichtliche Tötungen bestätigt werden.

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid hatte im September erklärt, die Taliban hätten im Pandschir-Tal 40 Widerstandskämpfer getötet und mehr als 100 gefangen genommen. Zu den Todesumständen sagte er nichts. Jetzt war er für einen Kommentar nicht zu erreichen.

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David Osborn von Afghan Witness sagte, der Bericht belege eindeutig koordinierte „Säuberungsaktionen“ der Taliban unter Widerstandskämpfern. „Mithilfe von Open-Source-Techniken haben wir die Fakten über die standrechtliche und systematische Hinrichtung einer Gruppe von Männern im Pandschir-Tal Mitte September ermittelt“, sagte er. „Zum Zeitpunkt ihrer Hinrichtung waren die Inhaftierten gefesselt und stellten keine Bedrohung für ihre Taliban-Häscher dar.“

Ein von Afghan Witness überprüftes Video zeigt fünf Männer mit verbundenen Augen und auf dem Rücken gefesselten Händen, die von Taliban-Kämpfern zusammengeschossen werden. Diese brechen anschließend in Jubelrufe aus. Osborn sagte, alle Beweise stammten aus offen zugänglichen Quellen.

Unverständnis über ausstehende Aufnahme von afghanischen Ortskräften

„Deutschland hat Millionen Ukrainern geholfen, aber schafft keine 20.000 Afghanen?“, fragte ein Teilnehmer des Treffens ehemaliger afghanischer Ortskräfte.

Videos und Bilder von Taliban mit Getöteten seien durch Geolocation und Chronolocation geprüft und mit anderen Videos abgeglichen worden, die die mutmaßlichen Täter zeigen sollen. Afghan Witness wird vom in Großbritannien beheimateten Organisation Center for Information Resilience betrieben.

Der Sprecher des Taliban-Verteidigungsministeriums, Enajatullah Chawarasmi, sagte, eine Delegation untersuche die Videos. Mehr könne er wegen laufender Ermittlungen noch nicht sagen.

RND/AP

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