Alle EU-Staaten dabei: Internationale Gemeinschaft plant Abkommen zum Schutz der Ozeane
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Teilnehmende Staats- und Regierungschefs des "One Ocean Summit" im französischen Brest.
© Quelle: Ludovic Marin/AFP POOL/AP/dpa
Brest. Die Internationale Gemeinschaft will sich stärker für den Schutz der Weltmeere engagieren. Im französischen Brest berieten zahlreiche Staats- und Regierungschefs am Freitag etwa über Schritte gegen Plastikmüll in den Meeren und Überfischung. Frankreich sprach im Anschluss von „wichtigen Verpflichtungen“, die im Rahmen des „One Ocean Summit“ eingegangen wurden.
So wollen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemeinsam mit weiteren Ländern dafür einsetzen, dass noch in diesem Jahr ein Abkommen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz der Biodiversität auf hoher See geschlossen wird. Die Mittelmeerländer wollen sich zudem für die Schaffung einer Zone mit niedrigen Schwefelemissionen stark machen.
WWF und Greenpeace werben für Moratorium
Die Umweltorganisation WWF wertete den Gipfel in einer ersten Einschätzung als wichtiges politisches Zeichen. Die Bedeutung der Ozeane in der Klimakrise scheine angekommen zu sein. Dennoch sei es traurig, dass die Politik bei den Diskussionen um ein Moratorium für den Tiefseebergbau überhaupt nicht voran gekommen sei. Auch Klimaschutzaktivisten von Greenpeace forderten Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron bei Protesten in Brest auf, ein Moratorium zu unterstützen.
Meere und Ozeane fürs Klima entscheidend
Meere und Ozeane decken etwa 70 Prozent der Erdoberfläche ab und spielen eine entscheidende Rolle für das Klima. Sie absorbieren schädliche Kohlendioxid-Emissionen und speichern Wärme, die durch Strömungen und Wind rund um den Globus verteilt wird. Zugleich werden sie stark vom Klimawandel getroffen. Die hohen CO2-Ausstoße haben in den vergangen Dekaden zu einer Versauerung und Erhitzung der Weltmeere geführt, was Ökosysteme bedroht und zu Wirbelstürmen beiträgt.
In den kommenden Monaten sind zahlreiche weitere internationale Zusammenkünfte geplant, die dem Meeresschutz gewidmet sind. Frankreich zufolge sollte der Gipfel in Brest dazu dienen, vorab eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Neben Vertretern von etwa 100 Ländern kamen in dem französischen Hafenort auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen.
RND/dpa