Angela Merkels Handy liegt schon im Museum
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Eine Frau und ihr Handy: Vor dem Smartphone, das hier abgebildet ist, hatte die Bundeskanzlerin ein Siemens S 55.
© Quelle: imago images/Jens Schicke
Bonn. Angela Merkels Amtszeit als Bundeskanzlerin ist noch nicht Geschichte – ihr Handy dagegen schon. Merkels altes Siemens-Mobiltelefon S 55 gehört zur Sammlung der Stiftung Haus der Geschichte. Darauf machte das Team der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bei Twitter aufmerksam.
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Das Mobilfunkgerät gehört laut Stiftung zu den wichtigsten Arbeitsgeräten der Bundeskanzlerin. Das Objekt stehe symbolisch für eine „neue Art der Kommunikation in der Politik“. Neben Telefongesprächen ermöglichte es den Kontakt per SMS, der Mitte der 2000er-Jahre auch von Politikern intensiv genutzt wurde. Das Handy wurde von Merkel von 2003 bis 2005 verwendet – also auch in der Zeit, da die Bundeskanzlerin von der NSA abgehört wurde.
In der Kolumne „Nicht ohne mein Handy“ ging „Die Welt“ im Jahr 2007 auf die Bedeutung des Handys für Angela Merkel ein. Dort heißt es: „Die prominenteste Anschauung bietet die Bundeskanzlerin. In früheren Jahren verschwand sie während der Sitzungspausen – ein Handy zwischen Hand und Frisur.“
Inzwischen habe sie eine andere Haltung zum Handy gewonnen – sie tippe mit beiden Händen. Warum sie so gerne SMS schreibt, hatte Merkel einmal mit den Worten begründet: „Es ist zeitsparend, weil alle Höflichkeitsfloskeln wegfallen, ‚Guten Tag!‘, ‚Wie geht‘s?‘, ‚Wo bist du gerade?‘ – und weil der Absender nicht mehr offenbaren muss, in welcher Situation er ist, und der Empfänger sich aussuchen kann, wann er antwortet.“
Diese Beschreibung mutet heute in Zeiten von Smartphones und Messenger-Apps altmodisch an. Die Zeiten, als Handy und SMS noch innovativ waren, sind eben – Geschichte.
Die Stiftung Haus der Geschichte vermittelt deutsche Zeitgeschichte nach 1945 in vier Museen in Bonn, Berlin und Leipzig sowie im Internet.