Keine Rolle rückwärts

Baerbock stellt klar: Abkehr von Atomausstieg ist „Irrsinn“ und „würde uns teurer zu stehen kommen“

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), hat sich gegen längere AKW-Laufzeiten ausgesprochen.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), hat sich gegen längere AKW-Laufzeiten ausgesprochen.

Montreal. Außenministerin Annalena Baerbock lehnt eine längere Laufzeit der drei verbleibenden deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus weiter ab. „Ich bin nicht überzeugt, dass Atomkraftwerke unser Gasproblem lösen werden“, sagte die Grünen-Politikerin der „Bild am Sonntag“. „Ob wir noch ein Stromproblem in Bayern bekommen könnten, weil man dort den Netzausbau verschleppt hat, wird derzeit im Stresstest überprüft.“

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Baerbock sagte, denjenigen, die gerade über Atomkraft redeten, gehe es nicht um den Streckbetrieb. „Sie wollen eine Rolle rückwärts zur Atomkraft. Wir haben für das Hin und Her beim Atomausstieg im letzten Jahrzehnt viele Milliarden bezahlt. Das jetzt wieder umzuwerfen, wäre Irrsinn und würde uns noch teurer zu stehen kommen.“

Wegen der Energiekrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugespitzt hat, gibt es seit Monaten eine Debatte, ob die drei verbleibenden AKW länger laufen sollen. Die Betriebsgenehmigung des Meilers Isar 2 in Bayern erlöscht eigentlich zum Jahresende, ebenso wie die der Reaktoren Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Die Bundesregierung prüft derzeit in einem Stresstest die Sicherheit der Stromversorgung. Danach will sie entscheiden, ob die AKW noch etwas länger laufen.

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes machte Atomstrom im ersten Quartal 2022 lediglich 6 Prozent im deutschen Strommix aus. Dafür stieg der Anteil bei der Stromerzeugung durch andere Energieträger. Am größten war der Zuwachs bei den erneuerbaren Energien: „Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2021 deutlich um 21,0 Prozent“, so die Auswertung. Die Einspeisung von Strom aus Windkraft stieg demnach um 28,8 Prozent und machte einen Anteil von 30,1 Prozent an der eingespeisten Strommenge aus. „Photovoltaik stieg um 34,7 Prozent auf einen Anteil von 6,3 Prozent“, hieß es.

RND/dpa/scs

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