Baerbock zur Atomkrieggefahr: „Man muss immer über Worst-Case-Szenarien sprechen“
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Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen).
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa Pool/dpa
Berlin. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist weltweit die Angst vor einem Atomkrieg größer geworden. Aus Sicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) ist es in der aktuellen Situation wichtig, auch über solche „Worst-Case-Szenarien“ zu sprechen. Trotz der Bedrohung falle es ihr aber nicht leicht, über Waffenlieferungen an die Ukraine zu diskutieren.
Im Interview mit dem „Spiegel“ betonte Baerbock, dass sie die Sorgen der Menschen verstehe. „Vor unserer Haustür führt eine Atommacht einen brutalen Angriffskrieg. Wem das keine Angst macht, der ist entweder unehrlich oder hat die Lage nicht verstanden, in der Europa seit dem 24. Februar ist“, so die Grünen-Politikerin.
Sie gab zu bedenken: „Als Regierung dürfen wir nicht aus Stimmungen heraus entscheiden, sondern aus der Verantwortung für die Zukunft unseres Landes.“ Zu dieser Verantwortung gehöre aus ihrer Sicht auch, der Ukraine beizustehen, „die auch unsere europäische Sicherheit verteidigt“. Gleichzeitig falle dieser Beistand nicht leicht: „Ich halte es für eine Stärke unserer Gesellschaft, dass es jetzt keine Jubelstürme über immer neue Panzerlieferungen gibt. Denn klar ist: Diese Waffen töten.“ Das Ziel ihrer Politik sei die Deeskalation, erklärte die Außenministerin weiter. Auf diese Weise solle ein Übergreifen des Kriegs verhindert werden.
Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen
„Daher müssen wir Putin deutlich machen, dass wir unser Bündnisgebiet mit allem, was wir haben, verteidigen. Und die Ukraine unterstützen wir mit Waffenlieferungen, damit Putins Truppen zurückgedrängt werden und nicht ungehindert weitere massive Kriegsverbrechen verüben können“, erklärte die Außenministerin.
Russland hatte am 24. Februar die Ukraine in einer sogenannten militärischen Spezialoperation überfallen. Seitdem hatte es in der deutschen Politik heftige Debatten über Waffenlieferungen an das Land gegeben. Mittlerweile versorgt die Bundesrepublik die Ukraine unter anderem mit Panzern.
RND/ag
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