ARD-Deutschlandtrend

Mehrheit der Deutschen für längere AKW-Nutzung und Corona-Isolationspflicht

Das Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen: Die Mehrheit der Deutschen will an der Atomenergie festhalten.

Das Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen: Die Mehrheit der Deutschen will an der Atomenergie festhalten.

Berlin. Eine Mehrheit der Deutschen ist dem ARD-Deutschlandtrend zufolge für eine Verlängerung der Laufzeit der verbliebenen drei Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, wie lange das der Fall sein soll: 41 Prozent wollen den Betrieb nur um einige Monate gestreckt sehen, ebenfalls 41 Prozent sind für eine langfristige Nutzung der Atomenergie, wie die am Donnerstag veröffentlichte Infratest-dimap-Umfrage ergab. Nur 15 Prozent der gut 1300 befragten Wahlberechtigten wollen dagegen wie gesetzlich festgelegt am Atomausstieg zum Jahresende festhalten.

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Der Umfrage des ARD-Deutschlandtrends zufolge unterstützt eine klare Mehrheit der Befragten das Ziel der Bundesregierung, Deutschland unabhängig von russischen Energie-Importen zu machen. 71 Prozent halten dieses Ziel für richtig, 24 Prozent für falsch.

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Mit Blick auf die energiepolitischen Maßnahmen ist die Zustimmung für einen schnelleren Ausbau der Windenergie besonders groß. 81 Prozent der Befragten halten das für richtig, 15 Prozent für falsch. Mehrheitlich befürwortet werden der Umfrage zufolge auch ein befristetes Tempolimit auf Autobahnen (61 Prozent) sowie eine verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken (ebenfalls 61 Prozent).

Fast 70 Prozent wollen an Corona-Isolationspflicht festhalten

Die Mehrheit der Deutschen ist auch dafür, dass sich Corona-Infizierte weiterhin isolieren müssen. 69 Prozent wollen an der Regelung einer mindestens fünftägigen Isolation festhalten. Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) sprach sich dagegen für eine Aufhebung der Isolationspflicht aus.

Lauterbach zu Corona-Maßnahmen: Derzeit „keinerlei Anlass, die Isolationsregeln zu verändern“
ARCHIV - 17.06.2022, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage im Sommer in der Bundespressekonferenz. (zu dpa: «Lauterbach empfiehlt vierte Corona-Impfung auch unter 60 Jahren») Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Gesundheitsminister Karl Lauterbach will zudem in Kürze ein neues Konzept zu Corona-Schutzregelungen für den Herbst präsentieren.

Insgesamt hält eine knappe Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) laut Umfrage die geltenden Corona-Maßnahmen für angemessen. Jeweils rund jedem Fünften dagegen gehen sie zu weit oder nicht weit genug.

Klares Ja zu Übergewinnsteuer

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger befürwortet die Einführung einer Sondersteuer auf hohe Zusatzgewinne während des Krieges. 76 Prozent halten eine solche Übergewinnsteuer für Unternehmen für richtig, wie eine Umfrage von Infratest dimap für den ARD-„Deutschlandtrend“ ergab. Jeder Fünfte hält sie für falsch.

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Die Zustimmung zur Sondersteuer zieht sich demnach über alle politischen Lager: Bei den Anhängern und Anhängerinnen der SPD befürworten sie 88 Prozent, bei den Grünen 84 Prozent, bei der Union 76 Prozent und bei der AfD 75 Prozent.

Auch FDP-Anhänger sprachen sich mehrheitlich für die Sondersteuer aus. 58 Prozent fänden diese richtig, 38 Prozent hingegen falsch. Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner lehnte sie bisher entschieden ab. Am Donnerstag schrieb er auf Twitter: „Während man immer wieder hört, so eine Sondersteuer würde für soziale Gerechtigkeit sorgen, habe ich Bedenken, dass uns allen diese Maßnahme mehr schadet als hilft.“

Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) sprach sich zudem dafür aus, dass künftige Entlastungen Bürgerinnen und Bürger mit niedrigem Einkommen zugutekommen sollen. 41 Prozent meinen, Entlastungen sollten für alle gelten. 46 Prozent der Bundesbürger finden, dass der Staat für solche Maßnahmen höhere Schulden aufnehmen sollte. 36 Prozent sind hingegen der Meinung, Entlastungen sollten durch Steuererhöhungen finanziert werden.

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RND/dpa

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