Auch Mecklenburg-Vorpommern lockert Corona-Regeln für Kulturbetriebe
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Blick in den Theatersaal in Greifswald. Kulturbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern können sich über gelockerte Corona-Regeln freuen.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa
Schwerin. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat beschlossen, die Corona-Regeln für Theater, Museen und Kinos anzupassen. Das Kabinett habe sich darauf verständigt, den Kulturbetrieb ab sofort in der Ampelstufe Rot genauso zu behandeln wie andere vergleichbare Bereiche, sagte Kulturministerin Bettina Martin (SPD) nach der Sitzung am Dienstag in Schwerin. Es werde keine Schließungen von Kultureinrichtungen mehr geben. Die Änderungen sollen gelten, sobald eine geänderte Corona-Landesverordnung beschlossen ist.
Auch in der höchsten Stufe der Landes-Corona-Ampel dürfen die Betriebe demnach in Zukunft geöffnet bleiben, jedoch haben nur Geimpfte und Genesene mit zusätzlichen Corona-Test (2G plus) Zugang. Zudem besteht auch am Platz eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske und die Kapazität bleibt eingeschränkt. Den Angaben zufolge dürfen nur 30 Prozent der maximal möglichen Besucher zugelassen werden und zusätzlich gilt hierfür eine Obergrenze von 200 Personen.
Die im Vergleich zu anderen Bundesländern vergleichsweise strikten Regeln für die Kunst- und Kulturszene hatten zuletzt für Kritik gesorgt. „In Mecklenburg-Vorpommern werden Museen als Freizeiteinrichtungen angesehen, die geschlossen werden können“, hatte etwa der Vorsitzende des Museumsverbandes, Steffen Stuth, gesagt. Vor allem kleinere, ehrenamtlich geführte Museen sah er durch die bisherigen Regelungen als gefährdet an, da diese von Eintrittsgeldern oder Einzelprojekten lebten.
Schwesig: „Wir wollen jetzt für mehr Verlässlichkeit sorgen“
Bereits am Montag hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz Verständnis für die Lage der Kulturbranche gezeigt. Das häufige Öffnen und Schließen - je nach Infektionslage - sei belastend gewesen. Sie versprach: „Wir wollen jetzt für mehr Verlässlichkeit sorgen“.
Der Vorsitzende der oppositionellen AfD-Fraktion im Landtag, Nikolaus Kramer, kritisierte: „Die angekündigten Erleichterungen im Kulturbereich sind unzureichend und bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Aus seiner Sicht könnte man vor dem Hintergrund der Omikron-Variante des Coronavirus mehr Öffnungen wagen, besonders für die Gastronomie.
Bayern lockert Zuschauerbegrenzungen für Sport und Kultur
Auch Bayern lockert die Zuschauerregeln für Sport- und Kulturveranstaltungen. In Theatern, Kinos und bei anderen kulturellen Veranstaltungen sollen künftig statt 25 wieder 50 Prozent Zuschauer-Auslastung wieder erlaubt werden, gab Florian Herrmann, Leiter der bayrischen Staatskanzlei, am Dienstag bekannt. Bei Veranstaltungen im Innenbereich soll weiter die 2G-plus-Regel gelten, in Außenbereichen 2G.
Auch bei überregionalen Großveranstaltungen, die vor allem Sport-Events betreffen, sind künftig wieder Zuschauer erlaubt. Statt Geisterspielen dürfen die Vereine wieder 25 Prozent ihrer Plätze anbieten. Die Obergrenze liegt aber bei 10.000 Zuschauern.
RND/dpa