Aukus-Bündnis

Australien rüstet weiter auf: Deal um Atom-U-Boote steht bevor

Australien, Großbritannien und die USA schlossen im Jahr 2021 das Aukus-Bündnis.

Australien, Großbritannien und die USA schlossen im Jahr 2021 das Aukus-Bündnis.

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Sydney. Wenn Australiens Premierminister Anthony Albanese am Montag in den USA auf den britischen Premier Rishi Sunak und US-Präsident Joe Biden trifft, soll eine große Ankündigung bevorstehen. Mehrere Medien, darunter die Nachrichtenagentur Reuters und der britische „Guardian“, wollen erfahren haben, dass Australien im Rahmen des Aukus-Bündnisses zwei unterschiedliche Modelle von Atom-U-Booten erhalten wird.

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Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll Australien ab 2030 zunächst drei U-Boote der Virginia-Klasse erhalten, die in Westaustralien stationiert werden sollen. Außerdem bestehe eine Kaufoption auf zwei weitere der nuklear betriebenen U-Boote. Die finale Version der Atom-U-Boote soll dagegen aus Großbritannien kommen.

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Britische Freude anscheinend groß

So zitierte der britische „Guardian“ in seinem Bericht einen nicht namentlich genannten Minister, der berichtet haben soll, wie der britische Premierminister Rishi Sunak sich „hocherfreut“ über den Ausgang der Verhandlungen gezeigt habe. Diese dauerten insgesamt 18 Monate an.

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„Der Deal ist definitiv in unsere Richtung gegangen“, soll der hochrangige Minister gesagt haben. Der Premierminister sei ins Schwärmen geraten, und vor Freude auf- und abgewippt. Australiens Premierminister Anthony Albanese wollte sich am Donnerstag nicht zu den Enthüllungen der unterschiedlichen Medien äußern.

Australien will erneuter diplomatischer Krise vorbeugen

Als Australiens Atom-U-Boot-Deal und der Aukus-Verteidigungspakt erstmals im September 2021 publik wurden, hatten die drei westlichen Mächte einen geopolitischen Wandel losgetreten, der vor allem eines zeigte: Die Länder halten den Aufstieg Chinas für eine existenzielle Bedrohung. Diplomatisch führte der Schritt zunächst jedoch zu einer Krise. China sprach damals von einer Mentalität des „Kalten Krieges“. Frankreich, das einen eigenen U-Boot-Deal mit Australien durch den neuen Pakt verlor, zog empört seinen Botschafter aus Canberra ab. Auch die Nachbarländer Australiens reagierten teilweise verstimmt: Indonesien, Malaysia und sogar Singapur äußerten Kritik. Neuseeland gab bekannt, dass die neuen Atom-U-Boote nicht in neuseeländischen Gewässern willkommen seien.

Damit eine Verkündung des endgültigen Deals am Montag nun nicht erneut eine Verstimmung in der Region hervorruft, wollte Australiens Verteidigungsminister Richard Marles die Wogen aber schon mal glätten. Ohne Details zu bestätigen, betonte er am Donnerstag vor dem australischen Parlament in Canberra, dass die U-Boote zwar die Fähigkeit hätten, in einem Krieg zu operieren, dass die Absicht Australiens aber rein sei, für die Stabilität und den Frieden in der Region zu sorgen. „Unsere gesamte strategische Absicht besteht darin, eine regelbasierte Ordnung zu verteidigen“, sagte er.

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Weitere Kooperation bei Hyperschallraketen

Die neuen U-Boote werden keine Atomwaffen tragen, sondern ein rein nukleares Antriebssystem haben. Bisher setzte Australien stets auf einen konventionellen dieselelektrischen Antrieb. Atom-U-Boote sind schneller und können deutlich länger unter Wasser bleiben.

Neben den neuen U-Booten kooperieren die drei Länder im Rahmen des Sicherheitsabkommens auch bei anderen Waffen. Im April des vergangenen Jahres wurde beispielsweise bekannt, dass die drei Staaten auch bei der Entwicklung von Hyperschallraketen kooperieren wollen. Die Raketen können entfernte Ziele mit so hoher Geschwindigkeit treffen, dass sie nicht ohne Weiteres von Verteidigungssystemen abgefangen werden können. Die Waffen können wie auch ballistische Raketen nukleare Sprengköpfe tragen.

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