Bei Omikron-Personalnot: Energie- und Wasserversorger dringen auf Quarantäne-Aus für Schlüsselpersonal

Mitarbeiter überwachen den Betrieb in der Leitzentrale eines Dampfkraftwerks vor Bildschirmen. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur wie zum Beispiel der Feuerwehr oder  der Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen.

Mitarbeiter überwachen den Betrieb in der Leitzentrale eines Dampfkraftwerks vor Bildschirmen. Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hatte vor einer extremen Belastung des Gesundheitssystems und der gesamten kritischen Infrastruktur wie zum Beispiel der Feuerwehr oder der Stromversorgung gewarnt, sollten viele Menschen zeitgleich krank werden oder in Quarantäne müssen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserversorger (BDEW) hat für das Personal kritischer Infrastruktur flexible Quarantäneregelungen gefordert. „Die aktuell diskutierte, generelle Quarantänezeitverkürzung für betriebsnotwendiges Personal ist eine sinnvolle Unterstützung, um mögliche Personalengpässe zu verhindern“, sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Derzeit sei die Lage in den Unternehmen „noch entspannt“, doch die Omikron-Variante könnte zu einer „schlagartigen Erhöhung“ der Quarantänefälle führen.

Quarantäne für Schlüsselpersonal aussetzen

Wenn die Maßnahmen aus den Pandemieplänen nicht mehr ausreichen, müsse die Quarantäne für Schlüsselpersonal aufgehoben werden können, forderte Andreae und erklärte: „Im Bedarfsfall halten wir ein Aussetzen der Quarantäne für die Wahrnehmung des Dienstes für notwendig, sofern das Personal arbeitsfähig ist.“

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Die BDEW-Chefin sagte dem RND, dass bundesweit bis zu 23.000 Angestellte zum Schlüsselpersonal der Energie- und Wasserwirtschaft zählen. „Hierunter fallen Experten mit besonderem technischen Know-how wie beispielsweise im Entstörungsdienst oder in der Netzleitwarte.“ In den Pandemieplänen seien Personalausfälle von bis zu 30 Prozent berücksichtigt. Bis dahin seien Ausfälle „grundsätzlich beherrschbar“.

Kritische Infrastruktur: drei konkrete Maßnahmen gefordert

Die Energie- und Wasserversorger forderten von der Politik drei konkrete Maßnahmen zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur: „Für Engpasssituationen sind Ausnahmen bei Arbeitszeitregelungen erforderlich, um bei der Personalplanung flexibel auf kurzfristige Ausfälle reagieren zu können.“

Wichtig sei zudem die Anerkennung des Schlüsselpersonals der Energie- und Wasserwirtschaft für eine bevorzugte Kindernotbetreuung und eine bevorzugte Einbeziehung in eine Impfkampagne, sobald ein gegen Omikron angepasster Impfstoff verfügbar sei.

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Corona-Expertenrat warnt: kritische Infrastruktur gefährdet

Zuletzt hatte der Corona-Expertenrat der Bundesregierung vor einem Zusammenbruch der kritischen Infrastruktur gewarnt. Bei einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante könnten viele Menschen erkranken oder als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen. In der Stellungnahme forderten die 19 Gremiums­mitglieder: „Deshalb bedarf es einer umfassenden und sofortigen Vorbereitung des Schutzes der kritischen Infrastruktur unseres Landes.“

In der Diskussion sind daher auch kürzere Quarantänefristen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte im RND-Interview mit Blick auf kritische Branchen wie die Energie- und Wasserversorgung: „Für diese Bereiche brauchen wir neue Quarantäne- und Isolationsregeln.“ Konkretere Pläne wollte Lauterbach zunächst nicht nennen.

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