Nach dem CDU-Parteitag

CDU-Politiker Thorsten Frei: „Wir müssen die Frauenquote erfolgreich umsetzen“

Thorsten Frei ist erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag.

Thorsten Frei ist erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag.

Herr Frei, die CDU gibt sich eine Frauenquote. Worauf kommt es in der Umsetzung an?

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Entscheidende ist, dass wir den Frauenanteil in der Mitgliedschaft deutlich erhöhen. Dafür müssen wir auch die Prozesse umstellen, damit Frauen am Parteileben teilnehmen können. Wir wollen beispielsweise Sitzungszeiten mit vorher festgelegten Endzeiten versehen, damit Familie, Beruf und Partei vereinbar sind. Wir müssen auch eine virtuelle Teilnahme an Sitzungen ermöglichen.

Wird das ausreichen, um sicherzustellen, dass die Quote kein Rohrkrepierer wird? Immerhin greift sie nur dann, wenn sich genügend Frauen aufstellen lassen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Quote wird kein Rohrkrepierer, dafür wird die Parteiführung sorgen. Wir müssen sie ab der Kreisverbandsebene erfolgreich umsetzen. Darauf werden wir ein besonderes Augenmerk legen. Es ist dringend notwendig, als Volkspartei Frauen und Männer gleichermaßen in den eigenen Reihen zu haben.

Die Debatte war langwierig und wurde scharf geführt. Wie angemessen ist solch eine Nabelschau einer Partei in diesen Krisenzeiten?

Selbstbeschäftigung ist nicht das, was Wähler in Zeiten von Energiekrise erwarten und entspricht nicht der Tradition der CDU. Die Debatte war für die CDU aber notwendig: Sie hat den Parteitag in der Rückschau nicht dominiert, wir haben uns im Leitantrag ausführlich mit der Energiekrise beschäftigt.

Die Basis darf sich nie übergangen fühlen.

CDU-Politiker Thorsten Frei

Ein anderes Thema: Die CDU hat nun erstmals mit Christina Stumpp eine stellvertretende Generalsekretärin. Was versprechen Sie sich davon?

Wir müssen die kommunale Ebene verstärkt in den Blick nehmen und die Kommunikation zur Basis verstärken. Das ist die Aufgabe von Christina Stumpp. Dafür hat sie auch im Konrad-Adenauer-Haus ein Kommunalbüro bezogen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Weil sich die Basis in der Vergangenheit immer wieder übergangen gefühlt hat?

Die Basis darf sich nie übergangen fühlen. Wir sind eine Mitgliederpartei und wollen das auch bleiben. Deswegen müssen wir jedem Mitglied das berechtigte Gefühl geben, dass es gewünscht und gebraucht wird. Mit der Wahl von Christina Stumpp wollen wir auch die Führung breiter aufstellen.

dpatopbilder - 04.09.2022, Berlin: Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und Unions-Fraktionsvorsitzender, lächelt, als er beim Sommerinterview des ARD-«Berichts aus Berlin» auf der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses spricht. Foto: Christoph Soeder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Friedrich Merz und die CDU: eine Partei auf der Suche nach sich selbst

Friedrich Merz muss die CDU durch das Dickicht des Erneuerungs­prozesses führen. Doch beim Parteitag droht das Aufeinander­prallen seiner Fans und Kritiker. Wo steht die CDU knapp ein Jahr nach dem Wahldebakel?

Die CDU hat auch für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr votiert. Wie reagieren Sie darauf?

Ich begrüße die Entscheidung des Parteitages. Ich präferiere die schrittweise Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für junge Menschen. Unsere Gesellschaft ist in den vergangenen Jahren immer stärker auseinandergedriftet. Nur Steuern zu zahlen, reicht nicht als Beitrag zur Gesellschaft.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken