Wut über die brutale Gewalt von Wladimir Putin

„Putin hat den Westen zum Narren gehalten“: Pressestimmen zum Angriff auf die Ukraine

Die Presseschau zum Ukraine-Russland-Krieg.

Die Presseschau zum Ukraine-Russland-Krieg.

Liveblog: Russland greift Ukraine an – alle Entwicklungen

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Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat Europa in einen Ausnahmezustand versetzt und die Sicherheit der westlichen Ordnung erschüttert wie lange nicht.

Die Zeitungen der Welt reagierten auf diese erschütternden Ereignisse in Osteuropa mit einer Mischung aus Schock und Verzweiflung – und Wut über die brutale Gewalt von Wladimir Putin.

„New York Times“: Eine gefährlichere Fortsetzung des Kalten Krieges

„Was jetzt klar ist, ist, dass Putin Europa in den gefährlichsten Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg gestoßen hat (…). Er hat eine Fortsetzung des Kalten Krieges begonnen, eine möglicherweise gefährlichere, weil seine Behauptungen und Forderungen keinen Boden für Verhandlungen bieten und weil Russland mit seinem nuklearen Arsenal in der Lage ist, einen massiv zerstörerischen Cyberkrieg zu beginnen.“

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„Die Presse“: Putin und der Cäsarenwahn

„Die Bereitschaft zu rücksichtsloser Brutalität verleiht ihm dabei einen Vorteil, den er eiskalt ausnützt. Putin hat freie Bahn. Die westliche Welt hat außer Worten und Sanktionen nichts dagegenzuhalten. Die Abschreckung des Westens hat nicht funktioniert. (…) Psychologisierungen sind meistens ein wenig hilfreiches politisches Analysemittel. Doch in diesem Fall drängt sich die Frage geradezu auf, ob Putin unter verzerrter Wahrnehmung und an einem Cäsarenwahn in fortgeschrittenem Stadium leidet. Lüge, Krieg und Einschüchterung – das sind seine Methoden. Die internationale Gemeinschaft darf ihn damit nicht durchkommen lassen.“

„De Standaard“: Putin hat den Westen zum Narren gehalten

„Der russische Präsident hat zahllose europäische Spitzenpolitiker zum Narren gehalten, eine List nach der anderen ersonnen und seinen Krieg genau zu dem Zeitpunkt begonnen, als der UN-Sicherheitsrat eine Krisensitzung abhielt. Ein zynischerer Umgang mit der internationalen Rechtsordnung ist kaum denkbar.

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Und doch ist es nur allzu leicht, führende Politiker wie Emmanuel Macron und Olaf Scholz als leichtgläubige Narren abzutun. Als die Chamberlains des 21. Jahrhunderts. Die harte Realität ist, dass Putin nie nach denselben Regeln spielen musste wie seine westlichen Gegner. Ein Staatschef, der sich nicht vor seinem Volk verantworten muss, der seine Kritiker in den Kerker wirft und über eine schlagkräftige Armee verfügt, kann es sich leisten, zu lügen, Friedensvereinbarungen zu verletzen und 200.000 Soldaten gegen ein Nachbarland einzusetzen.“

„Le Parisien“: Im Ukraine-Konflikt hat man die Augen verschlossen

„Nach dem 11. September 2001 wird der 24. Februar 2022 als das zweitwichtigste Datum in die Geschichte des 21. Jahrhunderts eingehen: als Datum der Rückkehr des Krieges in Europa. So etwas hat man seit 1945 nicht mehr erlebt. Niemand wollte glauben oder sehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin so weit gehen würde. (…) Es wurde vergessen, wie wertvoll und zerbrechlich Frieden und Stabilität sind.“

„Kathimerini“: Geopolitisches Erdbeben

„Niemand weiß, wie stark, lang und tief das Erdbeben sein wird, das die gestrige Invasion Russlands in die Ukraine erzeugt. Sicher ist nur, dass die Welt sich tiefgreifend ändern wird. (…) Der 24. Februar hat die Illusion zerstört, dass starke Länder trotz Meinungsverschiedenheiten das Gleichgewicht untereinander halten könnten.“

„WSJ“: Sanktionen müssen Putins Bande treffen

Noch enttäuschender ist das Versäumnis, das Herz der Macht des Kremls zu verfolgen. (Der russische Präsident Wladimir) Putin führt Russland wie eine Bande, in der Reichtum unter Kumpanen geteilt wird, aber die allgemeine Bevölkerung nur wenig profitiert. (…) Diese Eliten behalten ihre Macht, solange sie das Regime unterstützen. Schwere Sanktionen würden jeden mit dem Regime in Verbindung stehenden Russen daran hindern, in die USA, nach Europa und nach Großbritannien einzureisen, und ihre ausländischen Vermögenswerte beschlagnahmen. Die Beschränkungen sollten sich auf jede Ehefrau, jedes Kind, jede Geliebte, jeden Cousin, Onkel, Neffen und engen Freund erstrecken, den sie haben.“

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„de Volkskrant“: Europa steht an einem Wendepunkt

„Die Folgen der russischen Invasion werden nicht zu übersehen sein. Vor allem für die Bevölkerung der Ukraine, wo die ersten Angriffe auf ein bevorstehendes Blutbad hindeuten. An zweiter Stelle für Russland selbst, dessen Bürger den Preis für die unvermeidlichen schweren Sanktionen des Westens bezahlen werden. Und drittens für die Europäische Union, die genau in den Spiegel schauen und sich selbst vorwerfen muss, dass Russland ihre militärische Schwäche und wirtschaftliche Abhängigkeit ausgenutzt hat. Um die Nato zu stärken, sollten die europäischen Mitgliedstaaten ihre Beiträge deutlich erhöhen. Mit einem aggressiven Nachbarn im Osten und einem unbeständigen Verbündeten im Westen steht Europa nun an einem Wendepunkt der Geschichte.“

„La Stampa“: Putin hat sich zum Militärdiktator entwickelt

„Wladimir Putin hat sich von einem zynischen Autokraten zu einem Militärdiktator entwickelt, der nicht nur die Ukraine, sondern ganz Europa angreift. Seit 1939 standen wir nicht mehr vor einer solchen Bedrohung. Die Invasion, die sich in wenigen Stunden von den Provinzen Donezk und Luhansk über das ganze Land ausbreitete, zeigt deutlich – für diejenigen, die noch Zweifel haben – Putins Absichten. Der russische Präsident schert sich wenig um europäische Sicherheitsarchitektur, Rüstungskontrolle oder Risikominderung. Wenig interessieren ihn die Zusicherungen, dass die Ukraine nicht der Nato beitreten wird, für Jahrzehnte.“

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„Neue Zürcher Zeitung“: Russland muss international isoliert werden

„Russland muss geschwächt und international so weitgehend wie möglich isoliert werden – politisch und wirtschaftlich. Es gilt, der russischen Bevölkerung und erst recht den Wirtschaftsmagnaten und der übrigen Moskauer Elite die verheerenden Folgen von Putins inakzeptablem Tun deutlich zu machen. Dazu gehört eine langfristig angelegte Politik des Westens, die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu verringern. (…) Russland hängt wirtschaftlich stärker vom Westen ab als umgekehrt – und diese Abhängigkeit macht den Kreml verletzlich. Isoliert von der Welt und um Teile seiner Einnahmen gebracht, kann dieses Regime nicht überleben.“

„Rossijskaja Gaseta“: Westen verschließt Augen vor „Genozid“ im Donbass

„Der kollektive Westen ist weder bereit, die achtjährige Tötung von Zivilisten im Donbass durch ukrainische Nationalisten als Kriegsverbrechen anzuerkennen noch als Genozid. Darüber hinaus lachen Vertreter der euro-atlantischen Welt – die im Laufe der Jahrhunderte viel Erfahrung gesammelt haben mit der Massenvernichtung von Menschen aus ethnischen oder anderen Gründen (…) – immer noch über die bloße Vorstellung, dass die Ermordung von Russen oder Russisch sprechenden Menschen als Völkermord bezeichnet werden kann.“

„El Mundo“: Größte Herausforderung für den Westen seit Kaltem Krieg

„Es ist noch zu früh, um zu wissen, was der Plan von Putin ist. Er tritt einmal mehr das Völkerrecht mit Füßen, verstößt gegen alle Kriegskonventionen und zeigt sich von der schlimmsten Seite eines Führers, der keine Skrupel hat. Er ist in das perverse Banner des Ultranationalismus gehüllt und fest entschlossen, einen neoimperialistischen Kurs zu verfolgen, bei dem man den Traum des Kremls erkennen kann, die sowjetische Vergangenheit wiederaufleben zu lassen. Es handelt sich für den gesamten Westen um eine Herausforderung, wie sie es seit dem Kalten Krieg nicht mehr gegeben hat.“

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„The Times“: Nato muss rasch gestärkt werden

„Die Ukraine ist kein Mitglied der Nato und kann sich nicht auf Artikel 5 berufen, der alle Mitglieder dazu verpflichtet, einem angegriffenen Nato-Land zur Hilfe zu eilen. Das hindert die Nachbarländer der Ukraine jedoch nicht daran, jede erdenkliche Unterstützung zu leisten. (…) Wenn Putin glaubt, dass die Ukraine nur der erste Schritt zur Ausdehnung Russlands auf seine zaristischen Grenzen einschließlich Finnlands ist, muss ihm jetzt gezeigt werden, dass die Nato genauso bereit ist, ihn zurückzuweisen, wie sie es bei Stalin und seinen Nachfolgern war. Die wichtigste Konsequenz aus Putins zynischen Täuschungen kann nur die sofortige Stärkung der Nato sein.“

„Pravda“: Putins Gewaltlösung macht alle zu Verlierern

„Putin hat den Krieg nach Europa zurückgebracht. (…) Die ganze Welt hat gehofft, dass das nicht geschehen wird. Hat an Verhandlungen und Kompromisse geglaubt. An die Möglichkeit, eine Lösung zu finden, bei der sich alle Streitparteien gesichtswahrend als Sieger hätten sehen können. Aber diese Gewaltlösung macht aus allen Verlierer.“

„The Australian“: China hat jetzt einen zweiten kleinen Bruder

„In gewisser Weise ist China der Gewinner dieses Konflikts, weil (der russische Präsident Wladimir) Putin abhängiger von (Chinas Präsident) Xi wird. China wird Russlands wirtschaftliche Lebensader sein, wenn (und falls) Sanktionen greifen und eine langfristige Besetzung der Ukraine Russland ausblutet. Genau wie Nordkorea hat Peking jetzt einen zweiten umherirrenden „kleinen Bruder“, der ständig im Geheimen schreckliche Bosheiten plant. Aber China will die Weltordnung besitzen und sie nicht wie Putin zerstören. Die widersprüchlichen Weltanschauungen der beiden Länder werden sie dem anderen gegenüber nervös machen.“

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„Telegraph“: Ein neuer kalter Krieg

„Wladimir Putins „blutige“ Tyrannei hat Europa in einen Krieg gestürzt, wie es ihn seit 1945 nicht mehr gegeben hat, als russische Truppen in der Nacht zum Donnerstag auf Kiew vorrückten.“

„Eine diplomatische Lösung ist zwar einem Krieg vorzuziehen, aber nicht um jeden Preis, wie der britische Verteidigungsminister richtigerweise erklärte. Der Westen darf der Zerschlagung der Ukraine nicht zustimmen, um Putin so zum Abzug seiner Truppen zu bewegen.“

„Nihon Keizai Shimbun“: Die „rote Linie“ überschritten

Mit der Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk und der Entsendung von Truppen dorthin hat Putin nach Meinung der „Nihon Keizai Shimbun“ aus Japan „die rote Linie überschritten.

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RND/dpa/vkoe

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