Ab wann sollen schärfere Corona-Maßnahmen gelten? Ärztepräsident fordert „klaren Kriterienkatalog“
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Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, spricht bei der Eröffnungsveranstaltung des 124. Deutschen Ärztetages, der zum größten Teil digital stattfindet. (Archivbild)
© Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa
Berlin. Bei den geplanten Corona-Regeln für den Herbst fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt klare Kriterien, wann schärfere Maßnahmen greifen sollen.
„Das in dieser Woche vorgestellte Pandemie-Stufenkonzept ist differenziert und hebt richtigerweise auf die Verhältnismäßigkeit des Mitteleinsatzes ab“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer der „Rheinischen Post“ (Freitag). „Notwendig ist aber, dass das Gesetz erstens um einen klaren Kriterienkatalog ergänzt wird, ab wann schärfere Eindämmungsmaßnahmen gelten.“
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Der vom Bundeskabinett am Mittwoch beschlossene Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes sieht vor allem eine Maskenpflicht vor.
© Quelle: Reuters
Er führte aus: „Der bloße Verweis auf Abwasseranalysen, Inzidenzen und die Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts reicht nicht aus.“ Zweitens müsse sichergestellt sein, dass diese Indikatoren bundesweit gelten „und die gegebenenfalls zu ergreifenden Maßnahmen nicht von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind“. Alles andere würde nur wieder zu Verwirrung und Verunsicherung in der Bevölkerung führen, warnte er.
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Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch einen Entwurf für die Corona-Auflagen im Herbst und Winter auf den Weg gebracht, der weitergehende Regeln zu Masken und Tests vorsieht. Die Länder sollen sie verhängen und bei kritischer Lage ausweiten können. Möglich wären etwa Maskenpflichten in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Geschäften und Restaurants. Bundesweit soll FFP2-Maskenpflicht in Flugzeugen und Fernzügen, Pflegeheimen und Kliniken gelten.
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga äußerte sich besorgt über die Regierungspläne. „Mit Blick auf die drohenden Maßnahmen befürchtet die Branche erneut Umsatzverluste wie im letzten Winter“, sagt Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zwischen November 2021 und März 2022 habe die Branche wegen Zugangsregelungen und weiterer Auflagen „massive Umsatzeinbußen von mehr als 30 Prozent“ gehabt. „Wir erwarten, dass die Politik jetzt alles unternimmt, dass dieses Szenario sich nicht wiederholt.“
RND/dpa