Fracking, Atomstrom oder Wasserkraft: Bundesregierung soll alle Alternativen „ideologiefrei“ prüfen
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Der CDU Generalsekretär auf einer Pressekonferenz im Juni.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
Berlin. Angesichts einer drohenden Gasknappheit hat die CDU-Führung die Bundesregierung aufgefordert, alle Alternativen vorurteilsfrei zu prüfen. Dazu zähle eine Verlängerung der Laufzeiten der letzten Atomkraftwerke, auch die Gasgewinnung durch Fracking könne dazu gehören, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja am Montag in Berlin.
Die Energiegewinnung aus Biomasse und aus Wasserkraft werde ebenfalls nicht hinreichend berücksichtigt. „Wir sind der Auffassung, dass man einen 360-Grad-Blick für die Energieversorgung braucht. Das fehlt momentan der Bundesregierung.“
Nach digitalen Sitzungen von Präsidium und Bundesvorstand der CDU warf der Generalsekretär vor allem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, er sei „immer noch sehr viel mit Ideologie statt mit wirklicher Problemorientierung unterwegs“. Liefen die drei verbliebenen Atomkraftwerke weiter, könnten durch sie zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.
Ein Teil der noch ankommenden Gaslieferungen könnte gespeichert und müsste nicht zur Verstromung herangezogen werden.
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© Quelle: Reuters
Die Bundesregierung weise auf die Probleme hin, lege dafür aber keine Lösungen vor, bemängelte Czaja. Die Regierung müsse endlich einen „Gasfahrplan“ erarbeiten. „Wir erleben eher eine Krisenankündigung als eine Krisenvorbereitung und Krisenbewältigung.“
RND/dpa
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