Die heute 58-jährige Rostockerin Kerstin Seifert kam 1985 in der DDR aus politischen Gründen in Haft. Heute lebt sie in Bonn und findet dort wenig Verständnis für ihre Geschichte. Um eine Entschädigung ringt die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen noch immer.
Berlin.Der Entschluss stehe fest, unwiderruflich. „Ich werde keinerlei Begutachtung mehr zulassen“, sagt Kerstin Seifert. Gewiss, sie fühle sich „nicht wahrgenommen“, sondern „vergessen“, fährt die Frau fort, die 1964 in Stendal geboren wurde, in Rostock aufwuchs und noch als Teenagerin in die Fänge des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit geriet. Dabei möchte sie genau das Gegenteil: als Mensch mit einer besonderen Geschichte endlich „gesehen werden“. Doch wie im vorigen Jahr fünf Stunden lang Objekt einer Gutachterin zu sein und sich wie so oft schon schuldig zu fühlen, ohne dass etwas dabei herauskommt – nein, das will die heute 58-Jährige auf gar keinen Fall noch einmal erleben.
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