„Wir haben es satt“

Demonstration zur Grünen Woche: Traktoren und Protestnote in Berlin

55 Traktoren mit Bäuerinnen und Bauern sind nach Berlin gekommen um vor dem Auswärtigen Amt Ihre Forderungen an den Bundesminister Özdemir vorzutragen.

55 Traktoren mit Bäuerinnen und Bauern sind nach Berlin gekommen um vor dem Auswärtigen Amt Ihre Forderungen an den Bundesminister Özdemir vorzutragen.

Berlin. „Massentierhaltung braucht kein Schwein“, hieß es auf einer Schweinefigur, die Demonstranten über die Straße zogen. „Agrarindustrie Tötet!“, Insekten schützen“ und „Für Gentechnik fliege ich nicht“ lauteten andere Slogans. In der Luft schwebten große Ballone und auch eine Insektenfigur. Parallel zur Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche sind am Samstag in Berlin wieder Hunderte Menschen aus ganz Deutschland für eine umweltschonendere Landwirtschaft auf die Straße gegangen. Veranstalter war ein Bündnis aus Bauern, Klima- und Tierschützern sowie weiteren Verbänden.

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Landwirte überreichten Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) eine Protestnote. „Wir erwarten deutlich mehr von Agrarminister Özdemir und der Bundesregierung“, sagte Bündnis-Sprecherin Inka Lange mit Blick auf ein Jahr Agrar- und Ernährungspolitik der Koalition von SPD, Grünen und FDP. Die Initiative „Wir haben es satt“ fordert faire Erzeugerpreise, Sozialleistungen, die ökologischen Konsum möglich machen, und mehr Ackerflächen für den Anbau menschlicher Nahrung statt für Futter.

Bei der Demonstration schwebt ein Ballon vor dem Reichstagsgebäude.

Bei der Demonstration schwebt ein Ballon vor dem Reichstagsgebäude.

1000 Demonstranten vor dem Brandenburger Tor

Mit 55 Traktoren waren am Morgen Bäuerinnen und Bauern in Brandenburg in Richtung Brandenburger Tor aufgebrochen, wie ein Sprecher der Initiative „Wir haben es satt“ mitteilte. Laut Veranstalter waren 10.000 Teilnehmer angemeldet. Nach Schätzungen der Polizei hatten sich bis zum Mittag (12 Uhr) gut 1000 Menschen an dem Berliner Wahrzeichen versammelt. Die Demonstration verlaufe friedlich, sagte ein Sprecher. Die Veranstalter wollten am Samstagnachmittag Teilnehmerzahlen nennen.

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Die Menschen sangen „Heal the world“ von Michael Jackson und zogen vom Brandenburger Tor aus ins Regierungsviertel bis es über die Straße des 17. Juni zurück zum Tor gehen sollte.

Bei einer Demonstration der Organisation «Wir haben es satt!» fahren Traktoren von Bauern auf der Straße des 17. Juni.

Bei der Demonstration fahren Traktoren auf der Straße des 17. Juni in Berlin.

An der Initiative sind Vertreter ökologisch und konventionell wirtschaftender Bauern, Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände sowie kirchliche Hilfswerke beteiligt. Die Demonstration findet seit mehreren Jahren anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin statt, die seit Freitag für Besucher offen steht.

Bis zum 29. Januar präsentieren rund 1400 Aussteller aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie ihre Produkte in den Berliner Messehallen. Zugleich ist das Branchentreffen ein wichtiger Ort für den politischen Austausch über die Zukunft der Landwirtschaft.

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Schwesig wirbt auf Grüner Woche für neues Produkt-Regionalzeichen

Mecklenburg-Vorpommern nutzte die Grüne Woche, um das neue Regionalzeichen für Produkte aus dem Nordosten bekannt zu machen. „Das Zeichen ‚Natürlich aus MV‘ steht für Natürlichkeit, Handwerkskönnen und Innovation“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zum Auftakt des MV-Ländertags auf der Messe.

Sie sei froh, dass die Messe nach zweijähriger Corona-Unterbrechung wieder ohne Einschränkungen stattfinden könne und großen Zuspruch beim Publikum finde. „In der MV-Halle sind sie richtig. Erleben Sie die kulinarische Seite unseres Landes“, forderte Schwesig die Besucher auf und warb zugleich um Wertschätzung für die Arbeit der Landwirte.

Lokale und nachhaltige Produktion werde für Konsumenten immer mehr zum Kaufargument. Mit dem neuen Regionalzeichen würden solche Produkte einfacher erkennbar, hinter denen auch viel Arbeit stecke. Schwesig äußerte die Hoffnung, dass der Handel das Zeichen ebenso aufgreife, wie dies bereits viele Unternehmen aus MV zugesagt hätte. Die Spanne reiche von der kleinen Schokoladen-Manufaktur bis hin zur großen Brauerei.

Als erstes Unternehmen hatte die Familien-Konditorei Komander in Grammentin (Mecklenburgische Seenplatte) Ende Dezember das Zeichen erhalten. Es hat die Form einer Fahne mit dem Schriftzug „Natürlich aus MV“ und ein Element, das die Landschaft an der Küste stilisiert darstellen soll und auch Teil des Landeslogos ist. Nur Firmen, die in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sind und auch wenigstens einen Verarbeitungsschritt selbst ausüben, können beim Landesmarketing MV die Nutzung beantragen.

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Schwesig betonte, dass die Grüne Woche bis zum Abschluss am 29. Januar eine tolle Werbeplattform für Mecklenburg-Vorpommern und seine Unternehmen mit ihren guten Produkten sei und auch für das Tourismusland. Nach Angaben von Agrarminister Till Backhaus (SPD) fand die Länderhalle von der Eröffnung am Freitag an großes Interesse bei den Besuchern.

Mecklenburg-Vorpommern belegt erstmals allein eine Messehalle. Auf rund 2800 Quadratmetern präsentieren 60 Firmen und Institutionen ihre Produkte und Serviceleistungen. Darunter sind Fischerei-Betriebe, Fleischverarbeiter, Bäckereien, Schokoladenhersteller, Brauereien, Käse und Eisproduzenten aber auch Tourismusverbände. Insgesamt sind rund 1400 Aussteller aus 60 Ländern auf der Grünen Woche.

RND/dpa

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