Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien steigt weltweit

Hochspannungsmast und Windräder bei Sonnenuntergang in Hamburg-Ochsenwerder. Die Kapazitäten für erneuerbare Energien sind 2020 weltweit stark ausgebaut worden.

High-voltage pole and Wind Raeder at Sunset Germany Werder steers Electricity Pylons and wind mills AT Sunset Germany Werder steers

Hochspannungsmast und Windräder bei Sonnenuntergang in Hamburg-Ochsenwerder. Die Kapazitäten für erneuerbare Energien sind 2020 weltweit stark ausgebaut worden. High-voltage pole and Wind Raeder at Sunset Germany Werder steers Electricity Pylons and wind mills AT Sunset Germany Werder steers

Berlin. Die erneuerbaren Energien waren 2020 weltweit die einzigen Energiequellen, für welche die Nachfrage trotz des allgemeinen Verbrauchseinbruchs durch die Corona-Pandemie gestiegen ist. Die Kapazitätserweiterungen stiegen im vergangenen Jahr um 45 Prozent. Und auch bei der Nachfrage als Primärenergieträger legten die Erneuerbaren um über 5 Prozent zu, während der Verbrauch von Öl, Kohle und Kernenergie zurückging.

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Das geht aus aktuellen Erhebungen der Internationalen Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris hervor. Danach verzeichnete auch Erdgas einen leichten Rückgang von 3 Prozent, baute aber seinen Anteil als Primärenergieträger in Deutschland weiter aus: Rund 27 Prozent der Energie, die im vergangenen Jahr in Deutschland verbraucht wurde, stammt inzwischen aus Erdgas. Nahezu 50 Prozent des Wohnungsbestandes werden inzwischen mit Gas beheizt, gefolgt von Heizöl mit 25 Prozent und Fernwärme mit 14,1 Prozent.

Erhöhte Erdgasimporte über Pipelines nach Europa

Im Vergleich mit Erdgas büßten 2020 in Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie andere Energieträger weitaus größere Marktanteile ein: Erdöl mit minus 12 Prozent und Braunkohle mit minus 18 Prozent. Das geht aus dem Gasmarktreport für das erste Quartal 2021 hervor, den der Branchenverband Zukunft Gas am Dienstag online in Berlin vorstellte. Dabei gab Zukunft-Gas-Vorstand Timm Kehler gemeinsam mit IEA-Experten einen Überblick zur Entwicklung in den ersten drei Monaten dieses Jahres.

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Demnach hat in der Heizperiode 2020/2021 die Gasnachfrage um 3 bis 4 Prozent angezogen. „Der Winter war relativ hart, das hat die Nachfrage befeuert“, sagte IEA-Analyst Jean Baptiste Dubreuil. Er erwartet, dass sich die Erdgasimporte über Pipelines nach Europa erhöhen werden, während die innereuropäische Produktion zurückgehen wird. Die Niederlande haben beispielsweise angekündigt, die Ausbeutung ihrer Erdgasfelder zurückzufahren beziehungsweise schon 2022 ganz einzustellen.

Verivox: Gaspreise in Deutschland unter europäischem Durchschnitt

Vor dem Hintergrund der europaweit geplanten Verringerung des CO₂-Ausstoßes mahnte Kehler den Ersatz von bestehenden Kohlekraftwerke durch klimaschonende Gaskraftwerke an. Ohne den Wechsel von Kohle zu Gas werde die Stromwende nicht funktionieren, sagte er. Moderne Gaskraftwerke würde bis zu 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen als Kohlekraftwerke.

Laut Verbraucherportal Verivox liegen die Gaspreise in Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt, sind also besonders günstig. Während 2019 in Spanien eine Kilowattstunde ohne Steuern 7,8 Cent kostete, waren es in Deutschland nur 4,3 Cent, im EU-Durchschnitt 4,8 Cent. Da Steuern und Abgaben auf Gas in Deutschland sehr gering sind, ist der Umstieg für viele Verbraucher attraktiv.

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Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG) ist für 77 Prozent der Haus- und Wohnungseigentümer ein sparsamer Energieverbrauch bei der nächsten anstehenden Heizungsmodernisierung besonders wichtig. „Wer von einer alten Ölheizung auf eine moderne Flüssiggasheizung umsteigt, kann seinen Brennstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent reduzieren“, sagt DVFG-Technikexperte Markus Lau. Wenn bei der Modernisierung noch mindestens 25 Prozent erneuerbare Energien eingebunden werden, können bis zu 40 Prozent der Kosten vom Staat erstattet werden.

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