„Dwornikow ist ein Vollstrecker“

Der „Schlächter Syriens“ soll Putin bis zum 9. Mai Erfolge bringen

Alexander Dwornikow, hier auf einem Archivbild aus dem Jahr 2016 zusammen mit Russlands Präsident Wladimir Putin, ist seit geraumer Zeit Oberbefehlshaber in der Ukraine.

Alexander Dwornikow, hier auf einem Archivbild aus dem Jahr 2016 zusammen mit Russlands Präsident Wladimir Putin, ist seit geraumer Zeit Oberbefehlshaber in der Ukraine.

Seit gut eineinhalb Wochen ist mit Alexander Dwornikow (60) erstmals seit Kriegsbeginn ein russischer Oberbefehlshaber im Ukraine-Krieg eingesetzt. Der als „Schlächter von Syrien“ bekannt gewordene Armeegeneral gilt als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin, bekam im März 2016 die Auszeichnung „Held der Russischen Föderation“ verliehen und war neben der Ukraine und Syrien auch bereits im Tschetschenien-Krieg im Einsatz. Dwornikow verantwortete dabei in Syrien das brutale Vorgehen gegen Zivilisten, insbesondere mit dem Bombardement in Aleppo im Februar 2016. In der Ukraine ist Dwornikow seit September 2016 als Kommandeur der Streitkräfte des Militärbezirks Süd eingesetzt, bevor er im April den Befehl über sämtliche Truppen bekam.

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„Die Russen haben sich mit ihm sortiert und greifen neu an“, erklärt Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Was man vor seiner Ernennung gesehen habe, seien lauter Einzelangriffe gewesen. „Das zeigt, dass die Russen gedacht haben, es wird nur ein einfaches Durchfahren und Kiew ist schnell eingenommen. Aber so war es eben nicht, stattdessen gab es große Verluste.“

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Diese Vorgehensweise gehöre jetzt aber der Vergangenheit an. „Oberbefehlshaber Alexander Dwornikow fasst alle Kräfte zusammen und konzentriert sich auf die Region Donbass“, analysiert Domröse. Der Donbass könne dabei aber noch nicht das Ende sein, Domröse befürchtet, dass sich Russland weiter in Richtung Dnipro orientieren könnte.

Ein Problem könnte für Dwornikow allerdings ein gewisser Zeitdruck werden. Denn bis zum 9. Mai, dem „Tag des Sieges“ in Russland, an dem der Sieg über Nazi-Deutschland gefeiert wird, braucht Präsident Wladimir Putin wohl vorzeigbare Erfolge in der Ukraine. „Der Oberbefehlshaber kämpft somit gegen die ukrainischen Kräfte und die Zeit bis zum 9. Mai“, bekräftigt Ex-General Domröse. Mindestens den Donbass müsse Russland bis dahin besetzt und etwas darüber erreicht haben, glaubt Domröse. Damit könnten in Russland zumindest gewisse Erfolge vorgezeigt werden.

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Dabei könnte den Menschen in der Ukraine eine Brutalität drohen, die man von Dwornikow schon aus Syrien sowie aus Tschetschenien kennt. „Dwornikow ist ein Vollstrecker, das zeigt seine Vita“, hatte der österreichische Oberst Berthold Sandtner im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) bereits kurz nach Bekanntwerden der Ernennung des Oberbefehlshabers erklärt.

Denn nicht umsonst habe sich Putin für Dwornikow entschieden. „Er ist niemand, der sich davor scheut, auch mit aller Härte gegen zivile Ziele vorzugehen“, betont Sandtner. Das zeige die Vergangenheit in Syrien. „Er wird den Konflikt mit aller Härte führen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Wir müssen davon ausgehen, dass wenig Rücksicht genommen wird.“

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