Zahlreiche Behinderungen in der Hauptstadt

Dutzende Blockaden der Letzten Generation in Berlin – Autofahrer sprüht Reizgas

Polizisten lösen einen anbetonierten Aktivisten von der Straße.

Polizisten lösen einen anbetonierten Aktivisten von der Straße.

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Berlin. Mitglieder der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben wie angekündigt zum Wochenstart zahlreiche Straßen in Berlin blockiert. Die Polizei nannte am Montag zunächst mehr als 10 Orte im gesamten Stadtgebiet, wenige Minuten später berichtete sie bereits von 21 Blockaden. Es kam stadtweit im Berufsverkehr zu Behinderungen und Staus. Betroffen war auch der Busverkehr. An mehreren Stellen hätten sich Menschen auf die Straße geklebt, sagte ein Polizeisprecher. An einigen Orten sei dabei besonders hartnäckiges Klebstoff-Gemisch genutzt worden. Dort dauere es länger, die Demonstranten von der Straße zu lösen, hieß es. Den gesamten Tag über seien bis zu 500 Polizistinnen und Polizisten unterwegs, um schnell und konsequent einzuschreiten.

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Am Montagvormittag löste die Polizei zahlreiche Sitzblockaden der Letzten Generation in Berlin auf. Das teilte die Polizei auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. An sieben Kreuzungen sei die Polizei schneller gewesen und habe das Festkleben von Demonstranten verhindert. „An einigen Stellen ist die Straße beschädigt und muss noch repariert werden.“ Ein Polizist sei leicht an einer Hand verletzt worden.

Die Letzte Generation teilte mit, es gebe an mindestens 23 Orten Sitzblockaden. Betroffen seien unter anderem Abfahrten der Autobahnen A100, A103, A114 sowie verschiedene Bundesstraßen stadteinwärts.

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Autofahrer will Klimademonstrant selber von Straße lösen

In mehreren Fällen versuchten wütende Autofahrer, auf eigene Faust die Straßen frei zu räumen. Nach Angaben der Polizei besprühte bei einer Blockade in Prenzlauer Berg ein Autofahrer Blockierer mit Reizgas und versuchte, sie „mit Tritten von der Fahrbahn zu entfernen.“ Die Polizei wertet dazu ein Video aus und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. In Spandau stoppte die Polizei einen Autofahrer, der selbst einen Klimademonstranten von der Straße lösen wollte. Sie appellierte: „Wir haben Verständnis, wenn Sie von den Protesten genervt sind, aber bitte greifen Sie nicht ein oder wenden gar Gewalt an.“

Gegen 7.30 Uhr hatten die Blockaden an zahlreichen Kreuzungen begonnen. An vielen Stellen dauerte das Ablösen von angeklebten Händen ein bis zwei Stunden. Die Polizei schrieb aber auch von einigen „besonders hartnäckigen Klebstoff-Gemischen“, die an einigen Kreuzungen zu sehr langen Einsätzen führten.

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Mehrere Aktionen in Berlin angekündigt

Die Letzte Generation hatte hat für diese Woche neue Aktionen in der Hauptstadt angekündigt. Am Sonntag besprühten Klimaaktivisten das Brandenburger Tor mit oranger Farbe. Die Farbattacke auf das Berliner Wahrzeichen sorgte für teils scharfe Kritik. 14 Mitglieder der Protestgruppe wurden festgenommen, am Sonntagabend befanden sich laut Polizei noch 6 von ihnen in Gewahrsam.

Die Letzte Generation fordert, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.

RND/dpa/liz

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