Epidemiologe Zeeb hält Neuerung zu PCR-Tests für „problematisch“

Wie wär’s mit 664.822 PCR-Tests?

Statt PCR-Tests sollen künftig auch Antigentests zum Freitesten des Gesundheitspersonals nach einer Infektion zum Einsatz kommen.

Wenn sich Klinik- und Pflegepersonal mit dem Coronavirus infiziert, kann es sich in Zukunft nach sieben Tagen aus der Isolation mit einem Antigenschnelltest freitesten. Ein PCR-Test ist nicht mehr nötig, so die Entscheidung von Bund und Ländern angesichts knapper PCR-Kapazitäten. Diese Entscheidung sei „problematisch“, sagte der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ich halte es für sinnvoll, dass in diesen sensiblen Bereichen weiterhin PCR-Tests verwendet werden.“

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Natürlich betreffe das viele Klinik- und Pflegebeschäftigte, doch die Testkapazitäten seien mit rund 2,5 Millionen PCR-Tests pro Woche hoch. „In Kliniken, Pflegeheimen und anderen sensiblen Bereichen brauchen wir den höchsten Sicherheitsgrad“, sagte der Experte.

Antigentests mit hohen Anforderungen

Der Bremer Epidemiologe betont: „Wenn Antigentests in Zukunft als PCR-Ersatz verwendet werden, müssen sie sehr hohe Anforderungen erfüllen.“ Nur Antigentests „mit anspruchsvollen CT-Werten und hoher Sensitivität“ sollten zum Einsatz kommen. „Ich halte es für sinnvoll, wenn auch die Ergebnisse der hochwertigen Antigentests mit in die Statistik eingehen.“ Dann hätte man ein viel besseres Bild von der Pandemiesituation.

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„Voraussetzung ist eine gute Qualitätssicherung in den Laboren, die diese Antigentests auswerten. In Frankreich, wo es eine gute Datengrundlage gibt, werden bereits die Ergebnisse der Antigentests mit in die Inzidenz einberechnet.“

Zeeb geht davon aus, dass wegen Omikron schon bald sehr viele Menschen eine rote Corona-Warn-App haben werden. „Wenn dann keine kostenlosen PCR-Tests mehr möglich sind, brauchen wir sehr klare Informationen darüber, wie sich Betroffene stattdessen verhalten sollen“, so der Epidemiologe. „Es wäre sinnvoll, einen hochwertigen Antigentest bei einer Teststelle verpflichtend zu machen.“ Sollte dieser Test negativ sein, sei ein zweiter Antigentest wenige Tage später sinnvoll.

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