Am Rande des Amerika-Gipfels

Präsidentenwahl und Regenwald: Erstes Treffen zwischen Biden und Bolsonaro

Am Rande des Amerika-Gipfels haben sich US-Präsident Joe Biden (r.) und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (l.) getroffen, um über die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und die anstehende Präsidentenwahl in Brasilien zu sprechen.

Am Rande des Amerika-Gipfels haben sich US-Präsident Joe Biden (r.) und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (l.) getroffen, um über die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und die anstehende Präsidentenwahl in Brasilien zu sprechen.

Los Angeles. Bei dem mit Spannung erwarteten ersten Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro haben die Staatschefs der bevölkerungsreichsten Länder Amerikas über die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und die anstehende Präsidentenwahl in Brasilien gesprochen. „Ihr habt als Land echte Opfer gebracht, um das Amazonasgebiet zu schützen“, sagte Biden am Donnerstag bei dem Gespräch am Rande des Amerika-Gipfels in Los Angeles. In den vergangenen Jahren hatte Biden Bolsonaro immer wieder dafür kritisiert, nicht genug gegen die massive Abholzung des Regenwalds zu unternehmen. „Ich denke der Rest der Welt sollte bei der Finanzierung helfen, damit ihr soviel wie möglich erhalten könnt.“

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Plädoyer für die Demokratie: US-Präsident Biden eröffnet Amerika-Gipfel
08.06.2022, USA, Los Angeles: Joe Biden, Präsident der USA, betritt die Bühne während der Eröffnungszeremonie des IX. Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Foto: Evan Vucci/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Liste der anwesenden Staats- und Regierungschefs hatte sich auf 21 ausgedünnt, nachdem Biden Kuba, Venezuela und Nicaragua ausgeschlossen hatte.

Amazonas-Abholzung nahm unter Bolsonaro deutlich zu

Bolsonaro sagte, Brasilien habe strenge Umweltgesetze und seine Regierung tue alles, um sie umzusetzen. „Wir sind eines der Länder, das seine Umwelt und seine Wälder am meisten schützt“, sagte der rechtspopulistische Staatschef am Freitag. „84 Prozent des Amazonasgebiets sind intakt. Dort haben wir die größte Artenvielfalt der Welt.“ Kein anderes Land habe solch umfassende Umweltgesetze. Der weitaus größte Teil des Amazonaswaldes liegt in Brasilien.

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Tatsächlich sieht er das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen. Kritiker werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern auch zur illegalen Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Zudem hat er Umwelt- und Kontrollbehörden geschwächt. Während seiner Amtszeit nahm die Abholzung im Amazonasgebiet deutlich zu.

Wahl in Brasilien: Bolsonaro liegt in Umfragen zurück

Im Oktober stellt sich Bolsonaro zur Wiederwahl, liegt aber in den Umfragen hinter dem linken Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva deutlich zurück. Wie Bidens Vorgänger Donald Trump streut er bereits im Vorfeld Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Abstimmung. „Wir wollen ehrliche, saubere, transparente und verlässliche Wahlen, damit es danach nicht den Hauch eines Zweifels gibt“, sagte der Ex-Militär. „Ich bin ziemlich sicher, dass die Wahlen in diesem demokratischen Geist abgehalten werden.“

RND/dpa

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