Kritik vom Bauernverband

Vegetarisches Essen auf dem Kirchentag? Das schmeckt nicht jedem

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag wurde am Mittwochabend in Nürnberg mit Open-Air-Gottesdiensten eröffnet.

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag wurde am Mittwochabend in Nürnberg mit Open-Air-Gottesdiensten eröffnet.

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Seit Mittwoch läuft der 38. Evangelische Kirchentag in Nürnberg. „Jetzt ist die Zeit“, lautet die Losung des großen Glaubenstreffens, sie stammt aus dem Evangelium nach Markus. Besonders im Fokus stehen bei dem Treffen auch die Auswirkungen des Klimawandels.

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Angesichts dessen hat sich der Kirchentag dazu entschieden, beinahe ausschließlich vegetarische Verpflegung anzubieten. „Der Kirchentag legt großen Wert auf ein ausgewogenes Verpflegungsangebot, welches zu einem hohen Anteil aus biologischen, regionalen und saisonalen Produkten besteht und unter fairen Bedingungen produziert wird“, steht auf der Internetseite der Veranstaltung.

Bayerischer Bauernpräsident hält vegetarische Verpflegung für Bevormundung

Laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) wolle der Kirchentag mit dieser Strategie gut ein Drittel der CO₂-Emissionen gegenüber konventioneller Verpflegung einsparen. Doch an diesem Punkt gibt es Kritik: „Sich nachhaltig und umweltbewusst zu ernähren heißt für mich, auf Ausgewogenheit und kurze Wege der Lebensmittel zu setzen. Daher müssen auch Fleisch und tierische Produkte auf den Speiseplan, damit die regionale Landwirtschaft und das örtliche Handwerk, wie Metzger und Bäcker, unterstützt werden“, gibt der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, in der „FAZ“ zu bedenken. Er halte die Verpflegung auf dem Evangelischen Kirchentag für Bevormundung.

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Auch die Landesbäuerin Christine Singer hält besonders von Fleischersatzprodukten nicht viel. Diese seien „oftmals hoch verarbeitet (...), um eine fleischähnliche Konsistenz zu erreichen“, und enthielten noch dazu viele Zusatzstoffe. „Ob hier nicht ein Stück natürliches Fleisch gesunder und umweltfreundlicher ist, muss dann jeder selbst entscheiden.“

Ein Besucher des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages schützt sich beim Eröffnungsgottesdienst mit dem Programmheft vor der Sonne. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 07. Juni bis 11. Juni 2023 in Nürnberg statt.

Ein Besucher des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages schützt sich beim Eröffnungsgottesdienst mit dem Programmheft vor der Sonne. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 07. Juni bis 11. Juni 2023 in Nürnberg statt.

Der Kirchentag wiegelt in der „FAZ“ hingegen ab: Lediglich Helferinnen und Helfer würden eine Vollverpflegung erhalten, dessen Frühstück vor allem vegetarisch und vegan angelegt sei. Teilnehmende im Gemeinschaftsquartier erhielten demnach dieses Frühstück. In der Vollverpflegung hingegen werde auch eine Option mit Fleisch angeboten.

Evangelischer Kirchentag läuft noch bis Sonntag

Erstmals seit Ende der Corona-Pandemie treffen sich Zehntausende evangelische Christinnen und Christen in Nürnberg wieder zu einem Kirchentag. Vom gestrigen Mittwoch bis Sonntag werden etwa 100.000 Besucherinnen und Besucher in der mittelfränkischen Stadt zum 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag erwartet, wie die Veranstalter mitteilten.

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Nicht nur in Nürnberg, auch in der Nachbarstadt Fürth stehen zusammen rund 2000 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Gottesdienste, Bibelarbeiten, Podien und Konzerte. Als prominente Gäste werden neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet.

Im Blickpunkt stehen die Auswirkungen des Klimawandels genauso wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. In der evangelischen Kirche in Deutschland gibt es zur Frage, ob die Bundesrepublik Waffen in die Ukraine liefern soll, unterschiedliche Meinungen.

RND/sic/epd/dpa

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