Flüchtlingsbeauftragte: Bund will allen Ukrainern Integrationskurse ermöglichen
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Am Berliner Hauptbahnhof kommen zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine an.
© Quelle: IMAGO/Jens Schicke
Berlin. Nach Angaben der Flüchtlingsbeauftragten Reem Alabali-Radovan (SPD) will die Bundesregierung die Integration der Ukraine-Geflüchteten in Deutschland voranbringen und allen einen Integrationskurs anbieten. „Wir stellen die Weichen auf Integration, wenn die Menschen nicht in ihre ukrainische Heimat zurückkehren können: Sie können Arbeit aufnehmen und Sozialleistungen erhalten“, sagte die Staatsministerin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ebenso wollen wir dafür sorgen, dass alle Zugang zu Integrationskursen haben.“
In diesen Tagen gehe es erst einmal um Unterbringung und Erstversorgung. „Die Menschen müssen zur Ruhe kommen“, unterstrich die Politikerin. „Viele waren tagelang unterwegs, haben Traumatisches auf der Flucht erlebt. Wir helfen allen, die aus der Ukraine zu uns kommen.“ Dafür aktiviere der Bund jetzt den Paragrafen 24 im Aufenthaltsgesetz, dabei gehe es um einen gesicherten Aufenthaltstitel, Beschäftigung und Krankenversicherungsschutz.
„Alle sind gut vorbereitet“
Bund, Länder und Kommunen sind laut Alabali-Radovan gut auf die Migrationsbewegungen aus der Ukraine vorbereitet. „In Deutschland sind bereits über 18.000 Menschen registriert, aber es kommen stündlich mehr“, ergänzte sie. „Ich stehe dazu in engem Kontakt mit der Bundesinnenministerin und mit meinen Länderkolleginnen und -kollegen. Alle sind gut vorbereitet.“
Der gemeinsame Schulterschluss der EU, allen Kriegsflüchtlingen schnell Schutz zu gewähren, sei ein historischer humanitärer Akt. „Deutschland wird alle Menschen aus der Ukraine aufnehmen, die hier ankommen“, versicherte sie. „Wir sind ein starkes Land, und die Solidarität auf allen Ebenen – mit Herz und Hand – ist eine Sternstunde in dunklen Zeiten.“
Die Hilfe sei bundesweit sofort angelaufen, „damit alle ein Dach über dem Kopf, Sicherheit und Schutz erhalten“, sagte die Politikerin. „Der Bund unterstützt Länder und Kommunen, wir gehen das gemeinsam schnell und unbürokratisch an.“ Alabali-Radovan betonte: „Es ist ein wahrer Schatz, dass in den Jahren von 2015 folgend starke Strukturen gewachsen sind, auf die wir jetzt zählen: bei der Unterbringung, bei der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen, bei der Integration in die Nachbarschaften, in Kitas, Schulen oder in Sportvereinen.“