Der RBB braucht einen Neuanfang
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Das beleuchtete Logo des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist an der Fassade am Sitz des Senders an der Masurenallee angebracht.
© Quelle: Carsten Koall/dpa
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) braucht dringend einen Neuanfang an seiner Spitze. Mit dem Rausschmiss der Skandalintendantin Patricia Schlesinger und dem Rücktritt des Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf ist das längst nicht getan. Der Fisch, so sagt man, stinkt vom Kopfe her. Doch das RBB-System, mit Luxus für die Chefetage, geheimen Bonuszahlungen und gleichzeitigen Sparmaßnahmen im Programm, hat offenbar einige Köpfe.
ARD-Chef Tom Buhrow: kein Vertrauen in RBB-Geschäftsleitung
Die ARD-Häuser verlieren in der RBB-Affäre das Vertrauen in die Geschäftsleitung des Rundfunks Berlin-Brandenburg.
© Quelle: dpa
Der Redaktionsausschuss, die Vertretung der Journalistinnen und Journalisten des RBB, hat nun den Rücktritt der gesamten Führung des Hauses gefordert. Nur so könne ein Neuaufbau gelingen – mit echter Transparenz. Eine richtige Forderung, der die verbliebene RBB-Spitze dringend nachkommen sollte. Auch die Intendantinnen und Intendanten der ARD hatten der RBB-Geschäftsleitung zuvor das Vertrauen entzogen.
Klar ist: Wer von den Vorgängen rund um Schlesinger wusste und nicht handelte, wer Entscheidungen mittrug, wer Teil dieses Systems war, der kann kein Teil der nun nötigen Veränderung sein. Und ohne einen glaubwürdigen und zügigen Wandel der Führungskultur sieht es schlecht aus für den RBB.
Aufarbeitung und einen verantwortungsvollen Wandel schuldet der Sender nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern, die ihn mit ihren Rundfunkbeiträgen finanzieren, sondern auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Redaktionen des RBB leisten wertvolle Arbeit, das RBB-Investigativteam trägt auch zur Aufklärung der Skandale des eigenen Senders bei.
Diese Arbeit darf nicht länger durch Versagen an der Spitze in Misskredit gebracht werden. Ohne einen echten Wandel bei diesem einen Sender drohte auch die Glaubwürdigkeit des gesamten öffentlich-rechtlichen Systems weiter beschädigt zu werden – weit über die Grenzen Berlins und Brandenburgs hinaus.
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