Frankreich-Wahl 2022: Wann die Stichwahl stattfindet

Ein Mann gibt seine Stimme in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen ab. In Frankreich haben die Wahllokale um 8 Uhr morgens für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen geöffnet.

Ein Mann gibt seine Stimme in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen ab. In Frankreich haben die Wahllokale um 8 Uhr morgens für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen geöffnet.

Paris. Regiert in Frankreich fünf weitere Jahre Emmanuel Macron oder gibt es einen Umbruch - nach einem Wahlkampf im Schatten des Ukraine-Kriegs hat am Sonntag die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl begonnen. Am Morgen um 8.00 Uhr öffneten die Wahllokale, nachdem in einigen französischen Überseegebieten wegen der Zeitverschiebung bereits am Samstag abgestimmt wurde.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Anlauf zur Wahl sah es erst nach einem Durchmarsch des Mitte-Politikers Macron in die Stichwahl mit Abstand vor allen Mitbewerbern aus. Nun ist ihm seine Hauptkonkurrentin, die Rechte Marine Le Pen, in Umfragen gefährlich nahe gerückt. Das sagt zwar noch nichts über den letztendlichen Ausgang der Abstimmung in der Stichwahl. Aber in Berlin, Brüssel und der Wirtschaftswelt möchte man sich nicht ausmalen, dass eine rechte Nationalistin das Ruder im wichtigen Partnerland übernimmt.

Frankreich: Stichwahl sehr wahrscheinlich

Sollte nicht ein Kandidat einen überraschenden Siegeszug mit absoluter Mehrheit hinlegen, entscheidet sich erst in der Stichwahl, wer künftig Frankreichs höchstes Staatsamt ausführt. Sie ist für den am 24. April geplant, also in zwei Wochen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die letzten Umfragen vor der Wahl deuten auf eine Stichwahl hin: Emmanuel Macron liegt mit 26 Prozent lediglich drei Prozentpunkte vor der rechtsextremen Marine Le Pen, die ihm mit 23 Prozent folgt. Deutlich dahinter folgt der linke Kandidat Jean-Luc Mélenchon, der bis vor Kurzem Russland noch als „Partner“ bezeichnete. Hier finden Sie alle Kandidaten im Überblick.

Der 44-jährige Macron, der 2017 als politischer Jungstar Frankreich verzauberte und im Senkrechtstart in den Élyséepalast einzog, nahm trotz durchaus heftigen Gegenwinds, etwa von „Gelbwesten“ oder Impfgegnern, entspannt Anlauf auf eine zweite Amtszeit. Die übrigen politischen Lager schickten niemanden ins Rennen, der ihm von Profil oder Programm gleich gefährlich wurde. Lange - und wie sich nun zeigt zu lange - zögerte Macron die Ankündigung seiner Kandidatur hinaus, beließ es bei wenigen Wahlkampfauftritten und setzte kaum inhaltliche Akzente.

Zwar gab ihm sein diplomatisches Bemühen im Ukraine-Konflikt in den Umfragen Auftrieb. Seine Prozente bröckelten aber mit Dauer des Kriegs und dem Spürbarwerden der wirtschaftlichen Folgen. Seine größten Stärken dürften derzeit die Schwäche seiner meisten Gegner und das Versprechen von Stabilität sein. Dabei hat er auch klare Erfolge am Arbeitsmarkt sowie einen robusten Durchstart der französischen Wirtschaft nach der Corona-Krise vorzuweisen.

Die 53-jährige Langzeitpolitikerin Le Pen vom Rassemblement National war schon lange vor der Wahl um ein gemäßigteres Auftreten bemüht, und trieb so die „Entteufelung“ der von ihrem Vater gegründeten und lange als rechtsextrem verorteten Partei voran. Ihr Ziel dabei war, auch für Schichten in der Mitte wählbar zu werden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Dabei spielte ihr der extrem rechte Politikneuling Éric Zemmour in die Karten, der sie zunächst in Umfragen überrundete. Während Zemmour mit zunehmend radikalem Gebaren verstörte, wurde Le Pen gleichsam zur wählbaren Alternative des Extremisten. Und während dieser weiter über Migration redete, schwenkte Le Pen in der Krise instinktiv auf das drängende Thema Kaufkraft um - ein Volltreffer.

Der Wahlkampf, bis dahin leidenschaftslos geführt und von vielen Französinnen und Franzosen kaum beachtet, fokussiert nun seit Wochen auf die Fragen, wie der Benzinpreis etwas gesenkt werden kann, die Kosten für Strom und Gas reguliert werden und die Bevölkerung nach immer teurer werdenden Einkäufen überhaupt noch Geld im Portemonnaie behält. Bereits getroffenen Maßnahmen der Regierung Macron setzt Le Pen simple Forderungen nach Steuersenkungen auf Energie und Preiserleichterungen für Grundprodukte im Bereich Ernährung und Hygiene entgegen.

Frankreichs Präsidenten

Frankreichs Präsidenten

Der einzig weitere Bewerber, der in dieser Krisenlage mit sozialpolitischen Forderungen in den Umfragen nach oben zog, war Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon. Anders als bei der Bundestagswahl in Deutschland keine prägende Rolle spielte im französischen Wahlkampf - außer für die mit rund fünf Prozent schwachen Grünen - die Klimakrise.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/dpa/scs

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken