Putin organisiert Kriegsführung um

Früherer Syrien-General an russischer Kommandospitze? Experte sieht Eingeständnis, dass es „extrem schlecht läuft“

Wladimir Putin (Mitte), Präsident von Russland, und Sergei Schoigu (l), Verteidigungsminister von Russland im Gespräch (Archivbild). Berichten zufolge soll die Kommandostruktur der russischen Truppen in der Ukraine verändert worden sein.

Wladimir Putin (Mitte), Präsident von Russland, und Sergei Schoigu (l), Verteidigungsminister von Russland im Gespräch (Archivbild). Berichten zufolge soll die Kommandostruktur der russischen Truppen in der Ukraine verändert worden sein.

London. Die großen Kriegserfolge bleiben für Russland in der Ukraine weiterhin aus. Deshalb soll Moskau seine Kriegsführung nun umorganisiert und einen neuen Kommandeur mit Syrien-Erfahrung an die Spitze gesetzt haben. Einem westlichen Regierungsvertreter zufolge wird die Militäroperation nun von dem General Alexander Dwornikow geleitet, der umfassende Kriegserfahrung aus Syrien hat. Laut der Nachrichtenagentur AP bestätigte dies eine US-Gewährsperson am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur. Eine Bestätigung der Personalie von russischer Seite stand zunächst noch aus.

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Berichten des Nachrichtenportals CNN sagte der US-Beamte: „Es spricht für ein russisches Eingeständnis, dass es extrem schlecht läuft, und sie etwas anders machen müssen.“ Fraglich sei demnach aber noch, wie effektiv der Wechsel sein werde. „Die russische Doktrin, die russische Taktik bleiben so ziemlich wie seit Afghanistan“, hieß es weiter.

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General war für Angriff auf Aleppo verantwortlich

Dwornikow war zuletzt Befehlshaber im südlichen Wehrbezirk Russlands. Für seinen Einsatz im Syrien-Krieg wurde er 2016 von Präsident Wladimir Putin mit dem Heldenstatus ausgezeichnet. CNN zufolge steht der General in Zusammenhang mit dem Angriff auf die syrische Stadt Aleppo – er soll für das großflächige Bombardement von Wohnsiedlungen und hohe Opferzahlen in der Zivilbevölkerung verantwortlich sein. Ein ähnliches Vorgehen der russischen Armee ist bisher auch aus dem Krieg in der Ukraine bekannt geworden.

Offiziell wurde der Kommandowechsel von russischer Seite zunächst nicht bestätigt. Analysten sorgen sich derweil, dass sich der russische Generalstab zum Ziel gesetzt haben könnte, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bis zum 9. Mai deutliche Fortschritte im Krieg gegen die Ukraine präsentieren zu wollen. Der Tag markiert den russischen Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg und wird in Moskau traditionell mit einer Parade auf dem Roten Platz begangen. Diese „selbstauferlegte Deadline“ könnte zu weiteren Angriffen auf die Zivilbevölkerung, aber auch Fehlern im Krieg in der Ukraine führen, hieß es.

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Nach seinem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar hat es Russland nicht geschafft, größere Städte wie die Hauptstadt Kiew einzunehmen. Zuletzt hat es sich in seinem Angriffskrieg vor allem auf die ostukrainische Donbass-Region fokussiert.

RND/dpa/ag

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