Nach Stopp am Wochenende

Gazprom will Italien wieder Gas liefern – Preise sinken merklich

Das Gazprom-Logo ist an einer Niederlassung des russischen Staatskonzerns in St. Petersburg zu sehen (Symbolfoto).

Das Gazprom-Logo ist an einer Niederlassung des russischen Staatskonzerns in St. Petersburg zu sehen (Symbolfoto).

Moskau . Russland will nach einem kurzen Lieferstopp wieder Gas durch Österreich nach Italien pumpen. Es sei mit den italienischen Abnehmern eine Lösung des Problems gefunden worden, teilte der russische Staatskonzern Gazprom am Mittwoch im Nachrichtenkanal Telegram mit. Der österreichische Betreiber erkläre sich bereit, sogenannte Nominierungen für den Transport zu akzeptieren, was die Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen ermögliche.

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Der italienische teilstaatliche Konzern und größte Gasimporteur Eni hatte zuvor mitgeteilt, er wolle Garantien an Österreich bezahlen, damit die Alpenrepublik wieder Gas nach Italien weiterleite.

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Gazprom hat österreichischen Transporteur keine Sicherheitsgarantien überwiesen

Gazprom hatte am Wochenende die Gaslieferungen an das Mittelmeerland eingestellt. Der russische Energieriese gab an, dem österreichischen Transporteur wegen neuer Vorschriften 20 Millionen Euro an Sicherheitsgarantien nicht mehr überweisen zu können. Eni prüfe deshalb, das Geld anstelle von Gazprom aufbringen zu können, damit der Transit in Österreich wieder aufgenommen werde. Italien erhält russisches Gas über eine Pipeline-Route, die durch Österreich führt.

Der italienische Konzern sah „absolut keine geopolitischen Gründe“ als Grund für den Lieferstopp. Vielmehr seien Probleme bei Bezahlungsdetails in Rubel oder Euro aufgetreten.

Erdgaspreise sinken merklich

Der Preis für europäisches Erdgas fiel am Mittwoch merklich. Der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas sank am Vormittag um rund 6 Prozent auf 160 Euro für eine Megawattstunde. Mit 155 Euro erreichte er zeitweise den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Der niederländische Terminkontrakt TTF ist in Europa eine Benchmark im Erdgashandel.

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„Sorgen hinsichtlich Versorgungsengpässe diesen Winter könnten durch einen jüngsten Bericht der IEA gedämpft worden sein“, schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. Nur falls keine Energiesparmaßnahmen erfolgten sowie Flüssiggas nur in geringem Maße importiert werde, dürften laut IEA die Gasspeicher auf ein kritisches Niveau von 5 Prozent fallen. „Bei einer Verringerung des Gaskonsums um rund 10 Prozent unter den 5-Jahresdurchschnitt könnte jedoch bereits ein Gasspeicherstand von 25 Prozent erreicht werden“, schreibt die Commerzbank.

Die Erdgaspreise befinden sich damit weiter im historischen Vergleich auf einem sehr hohen Niveau. Allerdings war der TTF-Preis am 25. August zeitweise bis auf 311 Dollar gestiegen. Damals trieben die ausbleibenden Lieferungen über Nord Stream 1 die Preise nach oben.

RND/dpa

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