Grüne: Diesel-Probleme nicht nach Afrika verlagern
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Viele schrottreife deutsche Autos verstopfen die Straßen Afrikas – wie hier in Nairobi.
© Quelle: dpa
Berlin. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Krischer: „Es ist zynisch, Autos, die hierzulande nicht mehr den Standards entsprechen, einfach in anderen Ländern weiter zu betreiben.“
Schon bei der 2009 eingeführten staatlichen Abwrackprämie für Altautos habe sich gezeigt, dass diese „nur den Herstellern, aber nicht der Luft“ genutzt habe. Zwar war seinerzeit eine Verschrottung der eingetauschten Fahrzeuge vorgeschrieben, aber zahlreiche Wagen hatten trotzdem den Weg ins Ausland gefunden, insbesondere nach Afrika. Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes sind in Deutschland eine Million Altfahrzeuge registriert, deren Verbleib nie geklärt wurde.
„Die Hersteller können nicht verhindern, dass die Autos am Ende im Ausland landen und dort munter weiter fahren“, meint Krischer. „Aber wenn ein alter Diesel irgendwo auf der Welt weiterbetrieben wird, verlagert sich das Problem nur, wird jedoch nicht gelöst.“
Ein Sprecher von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte dem RND, da es sich bei der Umtauschprämie einiger Autohersteller um eine „rein private Aktion ohne staatliche Beteiligung“ handele, gebe es keine Handhabe, den Export von Altautos tatsächlich zu verhindern. Im Übrigen sollten die älteren Diesel-Fahrzeuge in erster Linie wegen der hohen Stickoxid-Werte von Deutschlands Straßen gedrängt werden. „Das ist in anderen Weltregionen außerhalb von Ballungsräumen und Straßenschluchten meist kein Problem.“
Von RND