Änderung des Geschlechtseintrags vereinfacht

Heftig umstritten: Schottisches Regionalparlament stimmt für Gendergesetz

Gegnerinnen des Gesetzes zur Reform der Geschlechteranerkennung protestieren mit Plakaten vor dem Parlament.

Gegnerinnen des Gesetzes zur Reform der Geschlechteranerkennung protestieren mit Plakaten vor dem Parlament.

Edinburgh. Das schottische Regionalparlament in Edinburgh hat für ein Gesetz zur einfacheren Änderung des Geschlechtseintrags von Transmenschen gestimmt. Der heftig umstrittene Gesetzentwurf wurde am Donnerstagnachmittag nach langer Debatte mit 86 Ja-Stimmen angenommen, 39 Parlamentarier sprachen sich dagegen aus.

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Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

London könnte Gendergesetz noch blockieren

Das Projekt von Regierungschefin Nicola Sturgeon von der Schottischen Nationalpartei SNP hatte eine heftige Kontroverse ausgelöst. Kritikerinnen wie die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling fürchten, dass Männer die vereinfachten Regelungen ausnützen könnten, um aus sexuellen Motiven in Bereiche einzudringen, die Frauen vorbehalten sind, wie zum Beispiel Damenumkleiden oder -toiletten. Die Auseinandersetzung machte auch vor Sturgeons eigener Partei nicht Halt. Befürworter und Gegner des Gesetzesvorhabens hatten im Laufe der Woche vor und im schottischen Regionalparlament in Edinburgh demonstriert.

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Die britische Regierung in London kündigte an, das Gesetz vor Inkrafttreten möglicherweise zu blockieren. „Wir teilen die Besorgnis vieler Menschen hinsichtlich bestimmter Aspekte dieses Gesetzentwurfs und im Besonderen den Sicherheitsbedenken für Frauen und Mädchen“, teilte Schottland-Minister Alister Jack mit.

Durch die Neuregelung entfällt die Pflicht für ein medizinisches Gutachten als Voraussetzung für eine Änderung des Geschlechtseintrags. Das Mindestalter für einen solchen Antrag wird von 18 auf 16 gesenkt. Die Dauer, in der ein Transmensch in seiner neuen Geschlechterrolle gelebt haben muss, wird von zwei Jahren auf drei Monate verkürzt.

Der Gender Recognition Reform Bill galt als umstrittenstes Gesetzesvorhaben seit der Gründung des schottischen Regionalparlaments vor knapp 24 Jahren.

RND/dpa

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