„Eindeutig jugendgefährdend“

Hessischer Antisemitismusbeauftragter will Höcke-Buch auf Index setzen lassen

Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD in Thüringen (Archivbild).

Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD in Thüringen (Archivbild).

Wiesbaden, Bonn. Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker will ein Buch des AfD-Rechtsaußen Björn Höcke auf den Index setzen lassen. Er werde am Donnerstag bei der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz in Bonn für die Einstufung des Höcke-Buchs „Nie zweimal in den selben Fluss“ als jugendgefährdend eintreten, teilte der CDU-Staatssekretär am Montag in Wiesbaden mit.

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Nach eigenen Angaben hat Becker bereits im März 2020 mit einer Anregung an die Bundeszentrale die Initiative dafür ergriffen. Nun stehe der offizielle Verhandlungstermin dafür an.

„Ansammlung von Verschwörungstheorien, Antisemitismus und rechtsextremistischem Gedankengut“

„Dieses Buch ist aus meiner Sicht eindeutig jugendgefährdend und gehört daher nicht in junge Hände“, sagte der Antisemitismusbeauftragte der hessischen Landesregierung, der zugleich Staatssekretär im Wiesbadener Europaministerium ist. Er sprach von einer „Ansammlung von Verschwörungstheorien, Antisemitismus und rechtsextremistischem Gedankengut“.

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Das Buch Höckes vermittle zudem durch seine hochgradig suggestive Interviewführung ein verächtlich machendes Bild des Landes, fördere den Rassismus und könne dadurch gerade junge Menschen verstören und sie auf neofaschistische Irrwege leiten. „Daher sollte dieses Buch auch als jugendgefährdend eingestuft werden“, forderte Becker.

Wenn Höcke über die „globalen Geldeliten“ und die „Hintermänner“ der US-Regierung schwadroniere und den „Erinnerungszwang“ kritisiere, verbreite er gezielt antisemitische Stereotype.

„Wenn er zudem die ‚Afrikanisierung Europas‘, den ‚Volkstod durch Bevölkerungsaustausch‘ und die ‚Islamisierung Deutschlands‘ an die Wand malt, nutzt er zutiefst rassistische Sprachbilder und macht mit seinen verbalen Angriffen auf die vermeintlich ‚abgewirtschafteten Eliten‘, ‚Volksverächter‘ und die ‚Herrschaft der Schlechten‘ die demokratischen Strukturen in Deutschland verächtlich“, sagte Becker.

Vorwurf: Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas

Höckes Buch atme vom Anfang bis zum Ende den Ungeist des Neofaschismus aus und trage zur Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas bei. „Es gehört auf keinen Fall in die Regale von Jugendzimmern, und dies werde ich am Donnerstag sehr deutlich vortragen“, kündigte der hessische Antisemitismusbeauftragte an.

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RND/epd

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