Hilfen für Ukrainer: WHO-Chef wirft Weltgemeinschaft Rassismus vor
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Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), informiert bei einer Pressekonferenz über den aktuellen Stand der Situation bezüglich des Coronavirus (Archivbild).
© Quelle: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, wirft der Welt im Krieg in der Ukraine Rassismus vor. Laut ihm schenke die Welt Krisen, die schwarze und weiße Menschen betreffen, nicht die gleiche Aufmerksamkeit, so der britische Nachrichtensender „BBC“. Tedros erklärte demnach, dass nur ein Bruchteil der Hilfe für die Ukraine für andere humanitäre Krisen wie in Syrien oder Afghanistan bereitgestellt worden sei.
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Die Unterstützung der Ukraine sei „sehr wichtig“, weil sie „die ganze Welt betrifft“, sagte er. Aber die Konflikte in Äthiopien, Jemen, Afghanistan oder Syrien würden nicht die gleiche Aufmerksamkeit erhalten, so der WHO-Chef.
Ich weiß nicht, ob die Welt dem Leben von Schwarzen und Weißen wirklich die gleiche Aufmerksamkeit schenkt.
Tedros Adhanom Ghebreyesus,
Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Tedros müsse feststellen, dass die Welt die Menschen ungleich behandle: „Einige sind gleicher als andere. Und wenn ich das sage, tut es mir weh, weil ich es sehe. Es ist sehr schwer zu akzeptieren, aber es passiert“, fügte der WHO-Chef hinzu.
Laut Tedros, der selbst aus Tigray stammt, benötigten die Vereinten Nationen dort 100 Lastwagen mit lebensrettenden Hilfsgütern pro Tag für die äthiopische Region. Bei einem anhaltenden Bürgerkrieg seien bereits Tausende getötet worden – darunter auch Zivilisten. Millionen Menschen benötigten dringend humanitäre Hilfe. Doch die falle im Vergleich zu den Ukraine-Hilfen geringer aus.
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Die UN bezeichnet den Jemen als die schlimmste humanitäre Krise der Welt. In Afghanistan sind laut den Vereinten Nationen rund 24 Millionen Menschen zum Überleben auf humanitäre Hilfen angewiesen. Syrien befindet sich seit elf Jahren im Bürgerkrieg. In dem Konflikt seien rund eine halbe Million Menschen getötet und Millionen vertrieben worden.
RND/hyd