Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Hohe Inflation: Steuerzahlerbund fordert umgehend Tarifsenkung um 2,6 Milliarden Euro

Angesichts der hohen Inflationsrate hat der Bund der Steuerzahler die Ampel­koalition aufgefordert, zur Vermeidung der sogenannten kalten Progression umgehend den Einkommens­steuer­tarif anzupassen und die Bürger so um 2,6 Milliarden Euro zu entlasten.

Angesichts der hohen Inflationsrate hat der Bund der Steuerzahler die Ampel­koalition aufgefordert, zur Vermeidung der sogenannten kalten Progression umgehend den Einkommens­steuer­tarif anzupassen und die Bürger so um 2,6 Milliarden Euro zu entlasten.

© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp

Der aktuelle Steuertarif bei der Einkommens­steuer basiert auf viel zu niedrigen Annahmen für die Preis­steigerung. Deshalb werden die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen durch die sogenannte kalte Progression belastet. Der Bund der Steuerzahler verlangt eine rückwirkende Korrektur.

Tim Szent-Ivanyi
 

Berlin. Angesichts der hohen Inflationsrate hat der Bund der Steuer­zahler die Ampel­koalition aufgefordert, zur Vermeidung der sogenannten kalten Progression umgehend den Einkommens­steuer­tarif anzupassen und die Bürger und Bürgerinnen so um 2,6 Milliarden Euro zu entlasten. „Der Einkommens­steuer­tarif 2022 beruht auf Inflations­­prognosen aus dem Jahr 2020, die längst völlig überholt sind“, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem Redaktions­­Netzwerk Deutschland (RND).

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

So basiere der aktuelle Tarif auf einer Inflationsrate von 1,17 Prozent, tatsächlich betrage diese aber nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes 3,1 Prozent. „Wir fordern dringend eine Tarifkorrektur rückwirkend zum 1. Januar, damit die kalte Progression in diesem Jahr komplett abgebaut wird“, betonte er. Mit einer solchen Reform würde die neue Bundes­regierung ein starkes Signal der Fairness und Verlässlichkeit an die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen senden, fügte Holznagel hinzu.

Von dem Vorschlag würden kleine und mittlere Einkommen profitieren

Nach Berechnungen des Verbands müsste der Grundfreibetrag im Einkommens­steuer­tarif von aktuell 9984 auf 10.046 Euro steigen. Auch die anderen Eckwerte des Tarifs müssten weiter nach rechts verschoben werden. Der Spitzensteuer­satz von 42 Prozent würde dann ab 59.714 statt ab 58.597 Euro greifen. Die Korrektur verursacht den Berechnungen zufolge bei Bund, Ländern und Kommunen Minder­einnahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Von der vorgeschlagenen Entlastung würden kleine und mittlere Einkommen überproportional profitieren. Ein Single ohne Kinder würde nach Angaben des Steuerzahler­bundes bei einem zu versteuernden Jahres­einkommen von 25.000 Euro gegenüber dem geltenden Tarif jährlich um 41 Euro oder 1,2 Prozent entlastet. Bei 50.000 Euro wären es 113 Euro oder 1,0 Prozent, bei 75.000 Euro 152 Euro oder 0,7 Prozent.

Mehr zum Thema

 

Die kalte Progression – auch als heimliche Steuer­erhöhung bezeichnet – entsteht, wenn der Steuertarif nicht an die Preis­steigerung angepasst wird. Das ist notwendig, weil der Steuertarif mit dem Einkommen überproportional stark ansteigt. Wird die Anpassung unterlassen, zahlt ein Arbeitnehmer im ungünstigsten Fall mehr Steuern, ohne sich tatsächlich mehr leisten zu können. Denn obwohl eine Gehalts­erhöhung komplett durch die Inflation aufgefressen wird, steigt seine Steuer­belastung.

Mehr aus Politik

 
Newsletter „What's up, America?“Newsletter „What's up, America?“

Fünf Gründe für eine US-Präsidentin Nikki Haley

Die frühere Gouverneurin von South Carolina bringt die Wahlkampfpläne der mächtigen Männer in den USA durcheinander. Außerdem in dieser Ausgabe: Warum Kevin McCarthy Pluspunkte sammelt. Warum Donald Trump an Einfluss verliert. Und warum in Frisco, Colorado, die neue Apple Watch dauernd Alarm schlägt.

 
Mögliche GroßoffensiveMögliche Großoffensive

Berichte aus Kiew: Moskau verlegt Truppen in die Ostukraine

Russische Soldaten werden zunehmend in den Osten der Ukraine verlegt. Ukrainischen Militärangaben zufolge sei die Bergbaustadt Wuhledar weiter unter dem Beschuss Moskaus. In der Region Luhansk hätten die Angriffe extrem zugenommen.

 
LiveAlle EntwicklungenAlle Entwicklungen

Selenskyj dankt Deutschland für Unterstützung – Rheinmetall will bis zu 25 Leopard 1 liefern

Russland setzt seinen Krieg gegen die Ukraine auch in den kalten Wintermonaten fort. Verfolgen Sie alle Entwicklungen in unserem Liveblog.

 
GroßbritannienGroßbritannien

Britischer Premier Sunak stellt Kabinett neu auf

Die regierenden Tories stehen in den Umfragen nicht gut da. Auch ein Grund für Premierminister Rishi Sunak, die Regierung zu verändern. Am Dienstag ernannte er unter anderem einen neuen Geschäftsführer für die konservative Partei und führte das 2016 abgeschaffte Energieressort wieder ein. Umweltschützer sehen diese Entwicklung kritisch.

 
KommentarKommentar

Nach der Erdbebenkatastrophe: Chancen zur Versöhnung

Kristina Dunz

Selbst verfeindete Staaten eilen der Türkei und Syrien nach der Erdbebenkatastrophe zu Hilfe. Und womöglich werden sogar Russen und Ukrainer im selben Schutthaufen nach Überlebenden suchen, während sich ihre Landsleute im Donbass gegenseitig totschießen. Regierende sollten jetzt innehalten, kommentiert Kristina Dunz.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Klassisch hörenKlassisch hören

Musik-Highlights: Klassik-Konzerte in Kiel und der Region bis 14. Februar 2023

Sie lieben Konzerte mit klassischer Musik oder Jazz? Dann können Sie sich in unserer wöchentlichen Terminsammlung „Klassisch hören“ über das vielfältige Angebot in und um Kiel orientieren: Das Spektrum der Konzert-Empfehlungen vom 7. bis 14. Februar erstreckt sich von Ravels getanztem „Bolero“ über Mendelssohns großen „Lobgesang“ bis hin zu einem Konzert, in dem kleine Besucher ausdrücklich zum Mitspielen aufgefordert sind.

 
Verspätete JahresabrechnungenVerspätete Jahresabrechnungen

Gaskosten: Warum die Stadtwerke so viel Geld zurückzahlen

Wochenlang mussten rund 13 000 Gas-Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Kiel auf ihre Jahresabrechnungen warten. Systemstress als Folge der staatlichen Soforthilfen hatten den Stau verursacht. Doch nun können sich viele Haushalte über hohe Erstattungen freuen. Warum nur?

 
Klarheit bei TransfersKlarheit bei Transfers

„Kein Selbstbedienungsladen“: Klartext von Holstein-Kiel-Sportchef Stöver

Im Wintertransferfenster hätte Holstein Kiel Fabian Reese zu Hertha BSC verkaufen können. Doch KSV-Sportchef Uwe Stöver entschied sich gegen einen Transfer. Die Gründe dafür erläutert der 55-Jährige nun ausführlich im Interview mit KN-online.

 
Große SpendenbereitschaftGroße Spendenbereitschaft

Nach dem Erdbeben: Kieler Familien bangen um Verwandte in der Türkei

Die Folgen des verheerenden Erdbebens in der Türkei sorgen auch in Kiel für quälende Ungewissheit: Etliche Menschen bangen um Verwandte in der Region Hatay. Noch immer fehlen Lebenszeichen, wie ein Familienvater aus Dietrichsdorf berichtet.

 
Die Polizei sucht ZeugenDie Polizei sucht Zeugen

Nach Einbruch in Kiel wird der Tresor in Preetz gefunden

Bei einem Wohnungseinbruch in der Feldstraße in Kiel wurde ein Tresor gestohlen. Er wurde später am Postsee in Preetz gefunden. Die Polizei sucht nun Zeuginnen und Zeugen, die zum Einbruch oder zum Ablegen des Tresors Hinweise geben können.

 
Nach dem Beben in der TürkeiNach dem Beben in der Türkei

Kiels Partnerstadt Hatay: „Überall finden die Retter Tote“

Das Internet funktioniert nicht, die Telefonverbindung ist nicht stabil. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei ist in Kiels Partnerstadt Hatay die Situation kritisch. Kiels Stadtpräsident Hans-Werner Tovar wirbt um Unterstützung.

 
Wiener StaatsoperWiener Staatsoper

Psychoschocker: Nach 50 Jahren eine neue „Salome“ für Wien

Die Wiener Staatsoper renoviert ihren Repertoire-Spielplan, indem schon ewig laufende Inszenierungen durch Neuproduktionen ersetzt werden. Jüngstes Beispiel: Richard Strauss‘ Jugendstil-Psychoschocker „Salome“.

 
Erst Kiel, jetzt BerlinErst Kiel, jetzt Berlin

Peter Plate hat „Romeo und Julia“ ein neues Musical-Gewand verpasst

Das war schon ein kleiner Coup, als „Romeo und Julia“ 2014 als erstes Kieler Sommer-Musical am Seefischmarkt herauskam. Mit einem Original-Soundtrack von Peter Plate und Ulf Leo Sommer. Acht Jahre später hat das Pop-Duo der Shakespeare-Tragödie einen neuen Score geschrieben.

 
Handball-NationalkeeperHandball-Nationalkeeper

Fall Kielce: Besteht die Chance auf ein Wolff-Comeback zum THW Kiel?

Die Zukunft vieler Weltklasse-Handballer beim finanziell in Schieflage geratenen Top-Klub KS Kielce scheint unsicher. Auch die von Nationaltorwart Andreas Wolff, der für den THW Kiel interessant sein könnte. Was THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi dazu sagt.

 
Erdbeben in der TürkeiErdbeben in der Türkei

Spendenaktion von „KN hilft“: So können Sie Kiels Partnerstadt Hatay unterstützen

Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei, von dem auch Kiels Partnerstadt Hatay stark betroffen ist, formiert sich eine Welle der Hilfsbereitschaft. Die Kieler Nachrichten starten gemeinsam mit der Stadt Kiel eine Spendenaktion für die Region. Wie Sie die Erdbebenopfer unterstützen können.

Spiele entdecken