EU-Finanzhilfen beantragt

Immer mehr Migranten kommen aus der Türkei nach Griechenland

Polizeibeamte patrouillieren entlang eines Grenzzauns an der griechisch-türkischen Grenze.

Polizeibeamte patrouillieren entlang eines Grenzzauns an der griechisch-türkischen Grenze.

Einen solchen Andrang hat es lange nicht gegeben: Allein am vergangenen Donnerstag versuchten 1500 Menschen, von der Türkei aus über den Grenzfluss Evros in den EU-Staat Griechenland zu gelangen. Das berichtete der griechische Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos am Wochenende im Nachrichtensender Skai. Die Migranten wurden abgewiesen.

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Deutlich mehr irreguläre Grenzübertritte

Auch die EU-Grenzschutzagentur Frontex verzeichnet steigende Zahlen. Nach ihren Angaben nahm die Zahl der irregulären Grenzübertritte von der Türkei nach Griechenland und Bulgarien in den ersten sieben Monaten gegenüber dem Vorjahr um 133 Prozent auf 22.601 zu.

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Küstenwache kontrolliert verstärkt in der Ägäis

In Griechenland entfällt etwa die Hälfte der irregulären Übertritte auf die Landgrenze zur Türkei, die im nordgriechischen Thrazien größtenteils entlang des Flusses Evros (türkisch: Meric) verläuft.

Diesen Weg wählen die Schleuser immer häufiger, seit die griechische Küstenwache ihre Patrouillen entlang der Seegrenze in der Ägäis verstärkt hat. Um den Zustrom an der Landgrenze zu stoppen, will Griechenland jetzt dort die Sperranlagen ausbauen.

Griechenland und EU streiten über Kosten der Grenzsicherung

Die Grenze ist 180 Kilometer lang. 38 Kilometer davon sind bereits durch einen stählernen Grenzzaun gesichert. Er soll jetzt um weitere 80 Kilometer verlängert werden, kündigte der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis am Wochenende an.

Griechenland hat dafür Finanzhilfen der EU beantragt. Die Brüsseler Kommission zeigt aber bisher wenig Bereitschaft, sich an den Kosten zu beteiligen. Denn Griechenland steht wegen angeblicher Pushbacks, völkerrechtswidriger Zurückweisungen von Migranten an der Grenze zur Türkei in der Kritik.

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Die griechische Regierung rechtfertigt ihre rigorose Grenzsicherung unter anderem damit, dass die Türkei ein sicheres Drittland sei und Geflüchtete dort nicht in Gefahr seien. Es gäbe daher keinen Grund für sie, Asyl in Griechenland zu beantragen.

Migrationsminister Mitarakis sagte am Wochenende, er sei nicht für ein „geschlossenes Europa“. Aber man könne es „nicht der Entscheidung der Schleuser überlassen, wer rein darf“, so der Minister. Die griechische Regierung wirft ihrerseits der Türkei sogenannte „Push-Forwards“ vor.

Außenministerium: Türkei nutzt „Menschen als Waffe“

Beispiel: Vergangene Woche überquerten 35 Geflüchtete aus Syrien und Palästina den Evros. Die Menschen hatten zuvor eine Woche auf einer zur Türkei gehörenden Insel im Grenzfluss ausgeharrt. Eine der Migrantinnen erklärte der griechischen Polizei, sie seien gegen ihren Willen von den türkischen Behörden aus Istanbul zur Grenze gebracht und dann gezwungen worden, den Fluss zu überqueren.

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Das griechische Außenministerium warf nach dem Vorfall der Türkei vor, sie versuche „Migranten als Waffen einzusetzen, um Grenzzwischenfälle zu provozieren“.

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